Damit Chemielogistik auch Spaß macht
DB Schenker punktet mit maßgeschneiderten Chemielogistiklösungen
Die Chemielogistik hat bei DB Schenker bereits eine lange Historie: So kann insbesondere im Bereich der Bulkverladung und im multimodalen Transport auf über 70 Jahre Expertise zurückgeblickt werden. Auch in der Lagerung besitzt man große Erfahrung: zzt. betreibt DB Schenker europaweit 20 Gefahrstofflager. Der Marktbereich „Vertical Market Chemie" soll künftig noch stärker die Schnittstelle zum Kunden werden.
„Chemielogistik per se ist kein Hexenwerk. Erst wenn Anforderungen wie Gefahrguthandling und -transporte oder Temperaturführung ins Spiel kommen, trennt sich bei den Logistikanbietern die Spreu vom Weizen", sagt Michael J. Renner, Business Development Chemicals Europe bei DB Schenker Logistics, und Dr. Norbert Müller, Manager Gefahrgut Welt bei DB Schenker Logistics, fügt hinzu: „DB Schenker wird zwar nicht als Chemielogistiker wahrgenommen, doch liegt unser Vorteil darin, dass wir das bestehende Europanetz in Bezug auf Dichte, Abfahrtszeiten, Standorte etc. auch problemlos für Chemielogistik-Produkte nutzen können."
Funktionierendes, auf Sicherheit bedachtes Netzwerk
Der Chemiemarkt fordert Partner, die in der Lage sind, regionale und globale Konzepte anzubieten. „Eine der Herausforderungen der Chemielogistik in globalisierten Märkten besteht heute darin, die weltweit große Zahl unterschiedlicher Supplier zu reduzieren und sie durch wenige kompetente Logistikpartner mit einem geeigneten Netzwerk zu ersetzen", erklärt Renner. Innerhalb des Netzwerks muss dabei z.B. kompetentes Lagermanagement, die Durchführung temperaturgeführter Transporte und der richtige Umgang mit Chemikalien gemäß ADR gewährleistet sein. Die beiden Beförderungs-Produkte „DB Schenker system" und „DB Schenker direct" erlauben den Transport von Gefahrgütern, wobei „direct" im europäischen Landverkehr alle Gefahrgutklassen befördern kann. In der Luft- und Seefracht regeln sich die Beförderungen durch die dort jeweils gültigen Gefahrgut-Vorschriften.
Die Anforderungsprofile der chemischen Industrie an ihre Logistikdienstleister sind vielfältig: So macht z.B. die CEFIC in unterschiedlichen Richtlinien konkrete Vorgaben für logistische Subunternehmer im Chemikalientransport sowie im Umgang mit Chemikalienladungen und fordert Zertifizierungen nach SQAS (Safety & Quality Assessment System). Zwischenzeitlich hat DB Schenker europaweit 18 seiner Standorte nach SQAS zertifiziert - darunter befinden sich 17 Transportstandorte sowie ein Lagerstandort in Finnland.
Der deutsche VCI (Verband der chemischen Industrie) hat weitere Anforderungsprofile für Transporte im Schienengüter-, Luft-, Straßengüter- und kombinierten Verkehr formuliert, die es für die Logistikunternehmen einzuhalten gilt. Hinzu kommen schließlich noch firmenspezifische Anforderungen.
Relativ neu sind die Behaviour Based Safety (BBS) Guidelines, die sowohl für die Fahrer als auch für das Be- und Entladepersonal gelten. Hier will DB Schenker seine Anstrengungen erhöhen, denn die chemische Industrie fragt dies europaweit verstärkt nach.
Dr. Müller: „Wir erbringen 90% unserer Dienstleistungen mit Subunternehmern und die Maßstäbe, die der Kunde an uns anlegt, müssen wir natürlich auch in gleicher Weise an unsere Subunternehmer anlegen."
Die kontinuierliche Schulung aller Mitarbeiter im Gefahrgutbereich hat auch deshalb einen hohen Stellenwert im Unternehmen. Hierzu wird seit kurzer Zeit ein spezifisches E-Learning-System in 23 Sprachen eingesetzt. Die bisherigen Erfahrungen damit sind ausgezeichnet, denn es erleichtert die gesetzlich vorgeschriebenen Mitarbeiterunterweisungen (z.B. nach ADR). Das in Anlehnung an Clariant aufgesetzte System muss alle zwei Jahre den gesetzlichen Änderungen angepasst werden. „Wir wollen die Ängste und Vorbehalte gegenüber der Chemielogistik durch bessere Qualifikation und mehr Sicherheit verringern. Denn wir finden, dass Chemielogistik unter diesen Vorzeichen durchaus Spaß macht - auf beiden Seiten", erläutert Dr. Müller.
Klare Zielvorgaben und stets die beste Lösung
Die Voraussetzungen für eine intensive logistische Unterstützung der Chemiebranche stehen also zum Besten. Generell wird bei DB Schenker eine stärkere Fokussierung auf Marktbereiche angestrebt, die im Segment Chemie zwar schon erfolgreich durchgeführt wird, die es jedoch auszuweiten gilt. Die Zielrichtung ist klar vorgegeben. Allein im Landverkehr bewegt das Logistikunternehmen europaweit pro Jahr ca. 500.000t Gefahrgut als verpackte Ware. Chemielogistik spielt bei DB Schenker also auf breiter Basis eine wichtige Rolle und ist kein Randthema.
Michael J. Renner: „Mit der Schaffung eines Marktbereichs ‚Vertical Market Chemie‘ wollen wir in zeitgemäßer Weise auf die aktuellen Belange und Anforderungen der chemischen Industrie eingehen. Wir werden gerne als der Automotive- oder Hightech-Logistiker gesehen, doch tatsächlich liegt der Bereich Chemielogistik bei uns bereits an vierter Position mit einem nicht zu vernachlässigenden Umsatzvolumen."
Ganz allgemein würden in einem integrierten Ansatz alle unternehmensweit möglichen Lösungen stets so miteinander verknüpft, dass am Ende ein Optimum für die Supply Chain des Kunden resultiere. Böte z.B. ein intermodaler Transport die bessere Lösung, würde er selbstverständlich angeboten. Dieser optimierte Lösungsansatz läuft unter dem Stichwort „One Stop Shopping", denn DB Schenker ist in der Lage, alle Verkehrsträger weltweit anzubieten.
Doch die Anforderungen der chemischen Industrie an Dienstleister gehen heute weit über das reine Transportieren, Lagern, Kommissionieren oder Etikettieren hinaus. „Wir werden in Kürze in Wuppertal als neue Leistung für einen englischen Kunden Farben umfüllen, mischen und konfektionieren. Nach Aussage des Kunden waren wir die einzigen Logistiker, die diese Leistung anbieten konnten und wollten", erzählt Dr. Müller. Chemieunternehmen zögen das Outsourcing solcher Aufgaben oft nicht in Betracht, da davon ausgegangen wird, dass es kein Dienstleister übernehmen wolle bzw. dass die Preise oder das Risiko für ein Auslagern zu hoch seien.
Vonseiten DB Schenker würde man sich wünschen, dass noch viel mehr über die speziellen Anforderungen und Wünsche der Chemie in Transport und Logistik gesprochen wird, um die „value added services" punktgenauer anbieten zu können. „Dies sind genau die Qualitäten unseres Key Account Managements, das Geschäft und die Anforderungen zu verstehen und mit dem Baukasten des Serviceportfolios in Übereinstimmung zu bringen, um dann letztendlich gemeinsam mit dem Kunden eine individuelle Lösung zu erarbeiten", erklärt Renner.
Maßgebend: Umweltaspekte
Wird über zukünftige wichtige Aspekte der Chemielogistik gesprochen, kann vor dem Thema Nachhaltigkeit und aktuellen Umweltaspekten, wie z. B. dem CO2-Footprint, nicht haltgemacht werden. Seit vielen Jahren treibt DB Schenker diese Themen gemeinsam mit den Kunden voran. Konzernweit hat man sich zum Ziel gesetzt, die verschiedenen Verkehrsträger intelligent miteinander zu vernetzen, um den Kunden die ökonomisch und ökologisch sinnvollste Dienstleistung anzubieten.
„Es ist nicht einfach, die Komplexität dieser Themen allumfassend zu greifen. Dennoch versuchen wir, aus all den eingehenden Informationen und gemachten Erfahrungen die jeweils beste Lösung für den Kunden zu finden", so Michael J. Renner abschließend.