Cloud-First-Strategie
Gießereichemikalienhersteller ASK Chemicals migriert IT-Infrastruktur in die Cloud
Wenn sich ein Unternehmen heute zukunftsfähig aufstellen will und für die Herausforderungen der Digitalisierung gerüstet sein möchte, führt an der Cloud kaum mehr ein Weg vorbei. Dies gilt umso mehr, wenn das Unternehmen über unterschiedlichste internationale Standorte verfügt. ASK Chemicals hat sich deshalb entschlossen, seine IT-Infrastruktur komplett in die Cloud zu migrieren: eine Cloud-First-Strategie.
ASK Chemicals ist einer der weltweit größten Anbieter von Chemikalien und Materialien, die für die Produktionskette im Gießereibereich erforderlich sind. Der Chemiekonzern mit Hauptsitz in Hilden bei Düsseldorf ist weltweit aktiv und beschäftigt ca. 1.500 Mitarbeitende. Tochterunternehmen gibt es in Europa, in Nord- und Südamerika sowie in Asien. Unterstützung für sein Migrationsprojekt hat sich ASK Chemicals bei den Multi-Cloud-Spezialisten von Arvato Systems geholt.
Private Cloud in North Carolina
Seit 2015 war bei ASK Chemicals eine Private Cloud im Einsatz, die ein Provider im US-Bundesstaat North Carolina hostete. Seine Microsoft-Office-Lösungen betrieb ASK Chemicals jeweils on-premises auf eigenen Servern. „Durch den Datenweg in die USA kam es für unsere Nutzer in Europa und Asien zu recht langen Latenz-, Zugriffs- und Speicherzeiten“, erläutert Christian Dusek, CIO von ASK Chemicals. „Entsprechend schlecht war die Nutzererfahrung.“ Aber auch die Komplexität der Architektur war ein Hemmnis. „Uns fehlte einfach Skalierbarkeit, wir hatten zu wenig Flexibilität und Zugriffsmöglichkeiten. Und Innovationen im Kontext der digitalen Transformation zu realisieren, war schwierig, weil wir in North Carolina eben nur auf die Dienste eines Hosting-Providers zurückgriffen“, so Dusek weiter.
Rechtzeitige Planung
2018 begann Dusek deshalb, die Möglichkeiten einer Cloud-First-Strategie mit einem global operierenden Hyperscaler auszuloten. „Bei der Planung unserer IT-Transformation ging es um mehrere Ziele. Wir wollten die Kosten im Bereich Compute senken, mehr Flexibilität und Skalierbarkeit herstellen – beispielsweise für M&A-Vorhaben –, und wir wollten die Innovationsfähigkeit unserer IT steigern, um digitale Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Selbstverständlich war uns auch an einer besseren User Experience und einer höheren Performance in allen Anwendungsbereichen gelegen – was wiederum regionale Compute-Ressourcen erforderlich machte“, so Dusek. „Last but not least war mir auch eine kontinuierliche Cyber Threat Protection sehr wichtig. Wir wollten eine State-of-the-Art-Lösung mit einer Anomalie-Erkennung an den Endpoints.“
Anbieterauswahl
2019 trat ASK Chemicals in einen Proof-of-Concept-Prozess mit mehreren Anbietern ein, im Herbst 2019 schloss Dusek den Vertrag mit Arvato Systems mit Sitz in Gütersloh. Die räumliche Nähe zu einem deutschen Cloud-Spezialisten war ein Kriterium, aber noch wichtiger war für Dusek die Kompetenz in Sachen Amazon Web Services (AWS), Microsoft 365 und SAP. „Arvato Systems ist für uns ein pragmatisch agierender Partner, der Mittelstandsorientierung und hohe Leistungsfähigkeit ideal verbindet“, so Dusek.
Die Pandemie als Beschleuniger
Ende 2019 begann – unterstützt durch den IT-Spezialisten – die Detailplanung für die Migration zu AWS bzw. Microsoft 365. Insgesamt gehörten 78 Systeme bei ASK Chemicals zum Projektumfang. 56 Systeme hat man einfach per „Lift and Shift“ überführt, 15 wurden bei der Migration durch neue Lösungen oder Re-Designs ersetzt, und sieben Systeme blieben, wo sie waren. „Wir hatten die Migration 2020 gerade begonnen“, so Dusek, „da kam Corona. In der Pandemie war unsere Konzernpolitik: Wer im Homeoffice arbeiten kann, soll das auch tun. Das ging nur durch entsprechende Konzepte, Bandbreiten und Cloud-Technologie.“
Nun galt es, die Umsetzung zu beschleunigen. „Bereits im März/April 2020 hatten wir eine Digital Readiness erreicht, die Cloud-nativ war“, berichtet Dusek. „So haben wir Office 365 innerhalb von nur zwölf Wochen ausrollen können – in allen 20 Ländern, für mehr als 20 Gesellschaften. Arvato Systems hat uns dabei massiv unterstützt, obwohl auch deren Experten zu dieser Zeit im Homeoffice waren.“ So war bspw. der Einsatz von Microsoft Teams ursprünglich gar nicht vorgesehen, erwies sich unter Pandemiebedingungen dann aber als großer Vorteil für die (internationale) Kollaboration im Konzern.
Nahtlose Migration
158 Server, 21 SQL-Datenbanken und allein 15 SAP-Systeme hat ASK Chemicals in die Cloud migriert. Parallel erfolgt eine ERP-Migration auf SAP BW/4 HANA. „All das haben wir 2020 innerhalb von nur zehn Monaten umgesetzt – in einer nahtlosen Cloud-Migration, ohne Ausfälle“, sagt Dusek. Weil der Hyperscaler AWS für ASK Chemicals nun in Nordamerika und Europa hostet (letzteres in Irland und völlig DSGVO-konform), hat sich die Performance deutlich verbessert, Latenz ist kein Thema mehr. „Im Compute-Umfeld haben wir durch die Economy-of-Scale-Effekte der Migration Einsparungen von 20 % realisiert. Das Rightsizing, die stets bedarfsgerechte Nutzung von Ressourcen, zahlt sich aus. Auch durch die neuen Microsoft Online Services hat sich das Nutzererlebnis verbessert. Unsere Anwender stellen fest, dass sie jetzt überall – im Büro, im Homeoffice, sogar unterwegs – dieselbe Nutzererfahrung haben.“
Im Zug der Migration hat ASK Chemicals dank VMware Carbon Black auch seinen Schutz vor Cyberangriffen deutlich erhöht – auf State-of-the-Art-Niveau. Carbon Black ist eine Cloud-native Plattform, die den Schutz von Endpunkten, Workloads und Containern bietet. Sie deckt mithilfe selbstlernender KI-Komponenten proaktiv die Verhaltensmuster von Angreifern auf. Ein Security Operations Center in Tallinn, Estland, überwacht die IT von ASK Chemicals rund um die Uhr und kann im Verdachtsfall, wenn Carbon Black Anomalien identifiziert, betroffene Endgeräte sofort trennen. „Damit haben wir eine Best-in-Class-Sicherheit geschaffen, auch in Sachen Business Continuity“, so Dusek.
Cloud-nativ dem Wettbewerb voraus
Aus Sicht von ASK Chemicals war die Migration ein voller Erfolg. „Wir sind 2020 mithilfe von Arvato Systems innerhalb von zehn Monaten, zwischen März und Dezember, von einer Infrastruktur, die zu 100 % on-premises war, zu einer 100%igen Cloud-Infrastruktur migriert.“ Die Server-Infrastruktur in der Cloud mit den umfassenden Application Managed Services von Arvato Systems hat für ASK Chemicals heute Commodity-Charakter. Davon ausgenommen sind nur einige wenige Spezialapplikationen, die ASK Chemicals selbst betreut. „Aber es geht nicht nur um Kosteneffekte und Flexibilität durch Rightsizing und Pay-as-you-go-Modelle“, ist Dusek überzeugt. „Ebenso wichtig ist die Zukunftsfähigkeit. Eine Cloud-First-Strategie, wie wir sie umgesetzt haben, ist die Voraussetzung für echte digitale Geschäftsmodelle, etwa in Gestalt von IoT-Devices. Eine Cloud-native IT ist ein wertvoller Impulsgeber. Und auch die KI- und Machine-Learning-Lösungen von AWS sind für uns sofort einsetzbar.“ ASK Chemicals hat sich mit seiner konsequenten Cloud-First-Strategie einen wichtigen Vorteil verschafft, heute und für die Zukunft. Die Cloud-Migration ist nicht der Abschluss, sondern erst der Anfang der Weiterentwicklung.
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