Chemiepark Gendorf zeichnet sich durch hohes Innovationstempo aus
International erfolgreiche Chemieunternehmen schätzen hier u.a. die praxisorientierten Aus- und Weiterbildungsangebote
Ein Chemiepark nahezu mitten im Wald, abseits der großen Metropolen: Was auf den ersten Blick ungewöhnlich klingt, ist einer der Erfolgsfaktoren des Chemieparks Gendorf. Die ländliche Lage bietet zum einen genügend Flächen für Erweiterungen und Neuansiedelungen, zum anderen sorgt sie für ausreichend Abstand zu Nachbarn. Gleichzeitig liegt der Standort im Zentrum der bayerischen Chemieindustrie und spielt dank innovativer Unternehmen eine wichtige Rolle in vielen Zukunftsfeldern.
Das bayerische Chemiedreieck im Südosten des Freistaates ist eine starke Chemieregion mit engen Verbundstrukturen. Hier konzentriert sich die ganze Bandbreite der Branche, mit insgesamt rund 20.000 Beschäftigten: mittelständische Unternehmen und Global Player, Produzenten ebenso wie Dienstleister und zahlreiche spezialisierte Aus- und Weiterbildungseinrichtungen. Gendorf liegt mitten in dieser Region und ist mit über 4.000 Mitarbeitern und über 30 Unternehmen der größte Chemiepark in Bayern.
Effizienz durch Produktions- und Stoffverbund
Der Ursprung des Chemieparks liegt im Hoechst-Konzern. Diesen Ursprung merkt man bis heute: Die Unternehmen teilen sich nicht nur zentrale Infrastruktureinrichtungen, sondern sind auch durch einen gemeinsamen Produktions- und Stoffverbund eng miteinander verbunden. Was das eine Unternehmen herstellt, das dient einem anderen als Ausgangsprodukt. Das Nebenprodukt des einen wird zum wichtigen Rohstoff des anderen Unternehmens. Von dieser Symbiose profitieren alle Beteiligten: durch kurze Transportwege, effiziente Nutzung der Ressourcen und geringere Kosten für die gemeinsam genutzte Infrastruktur. „Durch diese enge Verzahnung ist die DNA unseres Chemieparks auf Effizienz getrimmt. Als Standortbetreiber arbeiten wir konsequent daran, dass sich die produzierenden Unternehmen voll auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können“, sagt Christoph von Reden, Geschäftsleiter von InfraServ Gendorf. Seine Aufgabe ist es, den Standort zukunftsfähig zu entwickeln, um den angesiedelten Unternehmen weiterhin beste Produktionsvoraussetzungen zu schaffen.
Digitalisierung schreitet voran
Um die Wettbewerbsposition der angesiedelten Unternehmen zu stärken, treibt der Parkmanager deshalb u.a. massiv die Digitalisierung von Industrieservices voran. Dazu gehört bspw. die Erstellung eines kompletten digitalen Zwillings des Chemieparks in Verbindung mit einem maßgeschneiderten Geoinformationssystem. Das versetzt den Dienstleister in die Lage, den Zeitaufwand für die Vorbereitung und Genehmigung von Bauprojekten der Unternehmen am Standort wesentlich zu beschleunigen. Auch bei der Wartung der Infrastruktur setzt man in Gendorf auf Digitalisierung: Ein speziell entwickelter Algorithmus erkennt anhand von Drohnenaufnahmen automatisch, an welchen Stellen Ausbesserungsarbeiten im Straßennetz des Chemieparks notwendig sind.
Zukunft „made in Gendorf“
Den wesentlichen Kern des Chemieparks bilden die angesiedelten produzierenden Chemieunternehmen. Gendorf ist bspw. der zweitgrößte Clariant-Standort. Auf Basis von Ethylen, das per Pipeline von Rotterdam über Münchsmünster nach Bayern gelangt, produziert das Spezialchemieunternehmen Ethylenoxid. Zusammen mit weiteren Rohstoffen entstehen so Produkte für Branchen wie z.B. Körperpflege, Home Care, Pflanzenschutz und industrielle Anwendungen. Erst vor wenigen Jahren hat der Konzern strategisch in Gendorf investiert und die Kapazitäten der Ethylenoxid-Einheit erweitert.
Produkte der Unternehmen bilden aber auch den Ausgangspunkt für Innovationen in vielen Zukunftsfeldern: von der Elektromobilität über regenerative Energien bis zu Medizinprodukten. Dazu zählen Spezialfolien für technische Anwendungen von Klöckner Pentaplast, PVC von Vinnolit und Hochleistungskunststoffe und Membrane von Dyneon (3M). „Gerade mit dem Stoffverbund bietet unser Chemiepark eine perfekte Ausgangsbasis auch für die industrielle Fertigung von Batteriezellen als Kern der Elektromobilität“, ist sich von Reden sicher.
Hohes Innovationstempo
Nicht nur Produktionsanlagen sind im Chemiepark Gendorf angesiedelt, sondern auch Forschung und Entwicklung – teils in Kooperation mit spezialisierten Hochschulen aus der Umgebung wie dem Campus Burghausen. Beispielsweise hat Dyneon hier die weltweit erste Upcycling-Anlage für Fluorpolymere entwickelt und in Betrieb genommen. Hier gewinnt das Chemieunternehmen aus bis zu 500 t/a Fluorpolymer-Abfällen neuen, hochwertigen Kunststoff.
Zum innovativen Umfeld trägt auch der Standortbetreiber selbst bei: „Wir integrieren uns tief in die Prozesse des Chemieparks und sorgen sowohl für die Versorgung der angesiedelten Unternehmen mit Medien, die Entsorgung von Abwässern und Abfallstoffen sowie die Logistik und Sicherheit als auch für maßgeschneiderte Services in der Instandhaltung und der Anlagenplanung. Darüber hinaus sind wir der Experte für Genehmigungsverfahren, was angesichts der wachsenden Komplexität immer wichtiger wird“, erklärt der ISG-Geschäftsleiter.
Freiraum für weiteres Wachstum
International erfolgreiche Chemieunternehmen schätzen die leistungsfähige Infrastruktur in Gendorf, die spezialisierten Dienstleistungen und praxisorientierten Aus- und Weiterbildungsangebote direkt am Standort. Gendorf befindet sich deshalb auf Wachstumskurs. Für weitere Unternehmen, die zum bestehenden Produktions- und Stoffverbund des Chemieparks passen, stehen noch ausreichend Freiflächen zur Verfügung. Sie befinden sich abseits von Wohnflächen im Norden des Chemieparks. Neue Anlagen können hier vergleichsweise schnell genehmigt werden: Durch die Stellung der Chemiebranche in der Region und den jahrzehntelangen Dialog hat sich eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden und der Nachbarschaft entwickelt.
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