Chemiedrehkreuz Antwerpen errichtet „Hafen der Zukunft“
Steigende Transportströme im Hafen Antwerpen durch Digitalisierung und Innovation bewältigen
Der Umbruch in die digitale Welt ist auch an Europas zweitgrößtem Seehafen in Antwerpen zu spüren. Das wichtige Drehkreuz der chemischen Industrie hat es sich zum Ziel gesetzt, schon heute alle Voraussetzungen für den Hafen der Zukunft zu schaffen. Das Besondere: Die gesamte Hafengemeinschaft beteiligt sich an diesem Vorhaben. Schließlich sind Digitalisierung und Innovation die Schlüssel zur effizienten Bewältigung der steigenden Transportströme über den belgischen Hafen.
Ein gutes Beispiel für die enge Zusammenarbeit im Hafen ist das digitale Ökosystem NxtPort, das Unternehmen und Prozesse im Hafen und entlang der Supply Chain vernetzt. Es steht unter dem Leitgedanken „Co-create the Supply Chain of the Future“. Alle Stakeholder der Supply Chain – vom Chemieproduzenten bis zum Spediteur – können mit NxtPort gemeinsam an smarten und zukunftsfähigen Logistiklösungen arbeiten. Der umfassende Datenaustausch sorgt für Transparenz, die sinnvolle Bündelung und Auswertung der Informationen für den digitalen Mehrwert.
Sichere Blockchain und smarte Hafenlogistik
Eine digitale Vorreiterrolle kommt dem belgischen Hafen bei der Förderung einer potenziell disruptiven Technologie zu: So war Antwerpen 2017 der erste Hafen weltweit, der die Blockchain in der Praxis getestet hat. Der Startschuss erfolgte im Rahmen eines Pilotprojekts zur sicheren und effizienten Containerabwicklung, das das Antwerpener Start-up T-Mining gemeinsam mit etablierten Partnerunternehmen wie dem Terminalbetreiber PSA und der Reederei MSC erfolgreich durchgeführt hat. So erfolgreich, dass daraus nun ein kommerzielles Produkt entwickelt werden soll.
T-Mining hat inzwischen einen Kooperationsvertrag mit NxtPort zur Weiterentwicklung von Blockchain-Anwendungsmöglichkeiten im Hafen unterzeichnet. Zugleich testet das Start-up gemeinsam mit der Antwerp Port Authority eine Lösung, um den Dokumentenfluss dank Blockchain sicherer und effizienter zu gestalten. In geeigneten Bereichen sollen zudem Abläufe künftig durch sogenannte „Smart Contracts“ automatisiert werden können.
Auch sonst kann der Hafen Antwerpen mit innovativen Ideen und Lösungen aufwarten. Das Deurganck-Dock führt beispielsweise ein digitales Pilotprojekt durch, mit dem Liegeplatzmanagement und -pflege durch einen „smarten“ Kai und ein autonomes Peilboot deutlich effizienter werden sollen. Und vom 11. bis 13. Oktober 2018 findet der erste „chainPORT-Hackathon“ statt – parallel in den Häfen Antwerpen und Los Angeles.
Mehr über den digitalen Aufbruch in Antwerpen können Interessierte in der „Feel the Chemistry“-Lounge des Hafens auf dem diesjährigen EPCA-Meeting vom 7. bis 10. Oktober in Wien erfahren.