Deutungshoheit
Die Muster der Meinungsmacher
Ein Abend auf Twitter. Zwei Professoren streiten sich um eine mathematische Gleichung zur Coronakrise. Was für Außenstehende wie ein eitler Gelehrtenstreit wirkt, schaukelt sich auf der Plattform mit tausenden beteiligten Usern zum scheinbaren Entscheidungskampf zwischen Gut und Böse hoch. Es wird beleidigt, gespottet und gedroht. In öffentlichen Debatten geht es nicht mehr darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen und einen Konsens zu finden, sondern die Deutungshoheit zu gewinnen – also die dominierende Interpretation eines Sachverhalts. Daumen hoch oder runter, so fällten die römischen Kaiser ihr Urteil bei den Gladiatorenkämpfen. Like oder Dislike heißt es in der öffentlichen Arena heute, eine andere Option scheint es nicht zu geben. Die Logik der sozialen Medien hetzt gesellschaftliche Gruppen aufeinander. Große Meinungsmacher haben das erkannt und nutzen es für ihre Zwecke. Und wir stellen uns damit gegen die Angst vor Ambivalenz, die fehlende Akzeptanz von zwiespältigen Gefühlen und Situationen, die zum menschlichen Dasein einfach dazugehören.
Deutungshoheit
Die Muster der Meinungsmacher
Sebastian Callies
1. Auflage BusinessVillage 2020
232 Seiten, 24,95 EUR
ISBN 978-3-86980-486-6
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