Eine neue Runde… Achema-Gründerpreis!
17.02.2020 -
„Ja, is‘ denn heut‘ scho‘ Achema?“ möchte man fragen. Nein, bis zur Achema ist es noch ein gutes Jahr hin. Aber der Achema-Gründerpreis 2021 geht jetzt schon an den Start. Schließlich hat der Wettbewerb für Innovatoren in Chemie, Biotechnologie und Verfahrenstechnik drei Runden vor sich, bevor er im Frühjahr 2021 auf die Zielgerade einbiegt.
Alles wie immer?
Der Rahmen ist schnell beschrieben – er unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der ersten beiden Ausgaben: Bewerben können sich gründungsfreudige Wissenschaftler oder Unternehmer mit Ideen, Konzepten und Businessplänen sowie Start-ups, die nach dem 1. Juli 2018 gegründet worden sind. Sie sollten Lösungen für die Prozessindustrie anbieten: neue Verfahren, innovative Messtechnik oder digitale Konzepte aus den oder für die Branchen, die auf der Achema vertreten sind.
Der Wettbewerb läuft über drei Phasen:
Einreicher von Ideen oder Konzepten erhalten Unterstützung von erfahrenen Mentoren bei der Schärfung ihres Vorschlags bis hin zur Erstellung des Businessplans.
Bewerber mit „investitionsreifen“ Businessplänen und Start-ups können von Anfang an Zugang zu potenziellen Investoren bekommen.
Alle Businesspläne, die bis 30. November vorliegen, sowie junge Start-ups werden von einer Expertenjury bewertet.
Die Teams oder Gründer mit den überzeugendsten Vorschlägen werden zum Pitch eingeladen.
Bis zu zehn ausgewählte Finalisten können sich dann auf der Achema dem internationalen Publikum präsentieren. Drei Gewinner erhalten zusätzlich einen Geldpreis von je 10.000 EUR und natürlich die besondere Aufmerksamkeit der globalen Community.
Nein, manches ganz neu!
Also „same procedure as last year“? Nicht ganz. Erstmals steht der Achema-Gründerpreis auch internationalen Bewerbern offen. Die Organisatoren tragen damit nicht nur dem internationalen Charakter der Prozessindustrie Rechnung, sondern auch der zunehmenden Vernetzung in Europa und darüber hinaus. Viele Forschungsergebnisse entstehen längst nicht mehr im nationalen Rahmen, sondern in internationalen Kooperationen und mit bilateraler oder EU-Förderung. Wo aus solchen wissenschaftlichen Resultaten letztlich ein Unternehmen wird, unterliegt einer Vielzahl von Faktoren – dass diese Unternehmen mit ihren Technologien aber international tätig werden, ist wiederum nahezu selbstverständlich.
Preis mit nachhaltiger Wirkung
Nachhaltig ist der Achema-Gründerpreis nicht nur insofern, als viele der in den vergangenen Jahren eingereichten Konzepte und Produkte sich dem verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen verschrieben hatten. Und auch nicht nur dahingehend, dass eine Reihe von Unternehmen, die 2015 bzw. 2018 als Finalisten oder Gewinner die Bühne betreten haben, heute erfolgreich am Markt agieren.
Die Initiative hat vor allem eine nachhaltige Wirkung, weil sie 2015 erstmals sehr unterschiedliche Partner zusammengebracht hat, die seither eng zusammenarbeiten und eine ganze Reihe von kontinuierlichen Aktivitäten auf den Weg gebracht haben. Von der ersten Stunde an waren Dechema, High-Tech Gründerfonds und die Business Angels Frankfurt RheinMain Träger des Achema-Gründerpreises. Im Lauf der Zusammenarbeit haben alle Partner nicht nur viel voneinander gelernt, es hat sich auch eine Vertrauensbasis entwickelt und die gemeinsame Überzeugung: Es braucht mehr als einen Wettbewerb alle drei Jahre.
Das war die Keimzelle des Forums Startup Chemie, dem sich auch weitere Partner – der VCI, die GDCh, das Business Angels-Netzwerk Deutschland sowie der Bundesverband Deutsche Startups – angeschlossen haben. Heute sorgt das Forum für eine bessere Vernetzung von Start-ups mit Industrieunternehmen und Investoren. Es macht vorhandene Angebote transparent und identifiziert Handlungsbedarf bei den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen. Öffentlich zugängliche Datenbanken informieren über Gründerzentren, Akzeleratoren und Start-ups.
Die Landschaft verändert sich
Seit der Ausschreibung des ersten Achema-Gründerpreises Anfang 2014 hat sich die Landschaft für Start-ups in der Prozessindustrie verändert. Zwar bleiben immer noch spezifische Hürden, etwa der hohe Investitionsbedarf oder eine vergleichsweise gering ausgeprägte Gründerkultur. Doch gibt es kaum noch eine größere Konferenz, die nicht eine Start-up-Session im Programm hat. Der Begriff „Pitch“ ist auch Naturwissenschaftlern und Ingenieuren vertraut, und junge Universitätsabsolventen, die mit dem Gedanken einer Gründung spielen, finden nicht nur Vorbilder und Ansprechpartner, sondern auch Akzeleratoren und Innovation Hubs, die zumindest einen Teil der notwendigen Infrastruktur bereitstellen. Der Satz „wir könnten doch mal was zusammen machen“ stand am Anfang des Achema-Gründerpreises; heute ist er der Beginn mancher erfolgreichen Geschäftsidee. Wir freuen uns darauf, viele davon im Wettbewerb zu sehen!