125 Jahre DAW: Fortschritt trifft Tradition
Baufarbenhersteller feiert Jubiläum am Firmensitz in Ober-Ramstadt, Investition in die Logistik
Bei der DAW hat Fortschritt Tradition. 2020 feiert der Baufarben- und Dämmsystemhersteller 125-jähriges Bestehen. Und pünktlich zum Jubiläum investiert das inhabergeführte Familienunternehmen in die Zukunft: Im Frühjahr beginnt am Stammsitz in Ober-Ramstadt der Bau eines hochmodernen Logistikzentrums. Unlängst hat CEO Ralf Murjahn die Firmenzentrale um einen Verwaltungsneubau vergrößert: klare Bekenntnisse zum Standort in Südhessen.
Die Aktivitäten reichen indes weit über Deutschland hinaus. Im vergangenen Jahr eröffnete die DAW in Polen eine der modernsten Farbenfabriken Europas. In Weißrussland entstand eine neue Lackfabrik, in der Ukraine eine Trockenmörtelproduktion. Seit dem Rechtsformwechsel zur SE im Jahr 2013 wurden 15 Fabriken neu gebaut oder erweitert, die Hälfte davon in Osteuropa. 33 Werke zählt die Gruppe heute, verteilt in ganz Europa, China und seit 2013 auch in Dubai. 1,4 Mrd. EUR setzt die DAW mittlerweile um, beschäftigt fast 6.000 Mitarbeiter, davon mehr als 3.200 in Deutschland und allein 1.300 am Firmensitz in Ober-Ramstadt.
Die DAW ist Deutschlands größter Baufarbenhersteller, in Europa steht sie auf Platz drei in der Branche. Aus einst bescheidenen Anfängen ist eine internationale Unternehmensgruppe geworden – mit deutschen Wurzeln.
„Alpina-Weiß“ gibt’s seit 1901
Am 1. Januar 1895 von Robert Murjahn gegründet, hatte die Firma ihren Sitz anfangs in Ernsthofen im Odenwald. Doch schon fünf Jahre nach der Gründung wurden Fabrikation und Verwaltung nach Ober-Ramstadt verlegt. Hergestellt wurde zunächst „Murjahns Anstrich-Pulver Amphibolin“, das mit Wasser angerührt eine Fassadenfarbe ergab, die für damalige Verhältnisse extrem wetterbeständig war.
1901 begann die DAW mit der Produktion von in kaltem Wasser löslicher geleimter Kreide unter der Marke „Alpina-Weiß“. Die Löslichkeit in kaltem Wasser war damals eine Neuigkeit und Besonderheit, die dieses Produkt von Anfang an zu einem großen Erfolg machte. Mitte der 1920er Jahre umfasste das Fabrikationsprogramm der DAW Alpinaweiß für Decken- und Wandanstriche, Alpina Dekorations-Leimfarben in zwölf Farbtönen, Amphibolin-Pastefarben (Casein, Leinöl/Standöl) in Weiß und 54 Farbtö-nen, Glaserkitt, Champagne-Kreide, französischer Ocker, Eisenglimmer für Rostschutzfarben sowie streichfertige Anstrichstoffe wie Muresko Feuerschutz und Muresko Markierfarben, die als Bindemittel Wasserglas enthielten und nach heutiger Terminologie als Silikatfarben zu bezeichnen sind.
Geburtsstunde der Dispersionsfarben-Technologie
1927 trat der Sohn von Robert Murjahn sen., Robert Murjahn, in das Unternehmen ein. Der Chemiker beeinflusste die weitere Entwicklung der Firma entscheidend. Bereits 1928 entwickelte er das wässrige Emulsionsbindemittel „Caparol“ (Bestandteile u.a. Casein, Paraffin und Holzöl), mit dessen Hilfe der Maler aus Pigmenten und Füllstoffen die benötigte Anstrichfarbe selbst herstellen kann. 1936 setzt Robert Murjahn erstmals eine Acryldispersion anstelle von Öl in seinem Caparol-Binder ein. Die „Caparol-Paste-Ölfrei“ markiert weltweit den Beginn der modernen Dispersionsfarbentechnologie. 1954 kommt mit „Murjahns Latexfarbe“ die erste streichfertige Dispersionslatexfarbe auf den Markt.
Modernste Produktionstechnik
Zug um Zug wurde das Programm den Marktbedürfnissen angepasst und die Produktion entsprechend vergrößert. Da auf dem alten Werksgelände in der Industriestraße in unmittelbarer Nähe zum Ober-Ramstädter Bahnhof keine Erweiterungsmöglichkeiten vorhanden waren, entstanden auf einem zweiten Firmengelände an der Roßdörfer Straße neue Bauten: 1953 wurde die erste Produktionshalle fertiggestellt, 1954 folgte ein Verwaltungsgebäude. Der Betrieb wurde sukzessive ausgebaut.
Mit Blick auf das 100-jährige Bestehen genehmigte Firmenchef Klaus Murjahn Anfang der 1990er Jahre ein Investitionsvolumen von rund 100 Mio. DM, um das DAW-Werk in Ober-Ramstadt umfassend zu modernisieren. Im Rückblick hat diese Runderneuerung des Standortes mit neuer Siloturmproduktion, neuem Bindemittellager, Haus des Handwerks sowie dem Neubau für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung nicht nur das Ansehen der DAW in der Branche und in der Öffentlichkeit gefördert. Ohne diese umfangreichen Investitionen wäre das Geschäftsvolumen längst nicht mehr zu bewältigen gewesen.
Übernahme der Lacufa
Auch in die Standorte in den neuen Bundesländern wurde kräftig investiert. Seit der Übernahme der Lacufa Lacke und Farben Berlin im Jahre 1992 von der Treuhandanstalt hat das Unternehmen einen Schwerpunkt in Ostdeutschland und expandierte in die osteuropäischen Märkte. 1998 eröffnete die DAW in Köthen eine hochmoderne Lackfabrik und avancierte damit zum Komplettanbieter von Farben und Lacken. In Fürstenwalde entstand ein Logistikzentrum, in Nerchau werden die Histolith-Produkte für die Baudenkmalpflege und Industriefarbpasten produziert. Der Verwaltungssitz für die Steuerung der Aktivitäten in Osteuropa und ein Schulungszentrum befinden sich in Berlin.
Synergien im Vertrieb
Die DAW richtete das Augenmerk jedoch nicht nur auf Erneuerung und Ausbau der Fertigungsanlagen. Das Unternehmen unternahm zudem große Anstrengungen, seine Vertriebsstrukturen stetig zu modernisieren. Im Zuge des „Vertriebs 2000“ wurden die Gesellschaften Caparol, Capatect und Disbon zur Firma Caparol Farben Lacke Bautenschutz zusammengefasst. Damit vertraten die Vertriebsmitarbeiter das gesamte Produktsortiment. Um Synergien zu bilden und Potenziale optimal auszuschöpfen, forcierte das Unternehmen in den vergangenen Jahren im Profivertrieb die markenübergreifende Zusammenarbeit. Zu den Profimarken der DAW gehören neben Caparol Alsecco, Alligator, Inthermo, Disbon, Krautol, Lithodecor und Caparol Industrial Solutions.
Das Angebot umfasst hochwertige Farben, Putze, Lacke, Lasuren, energiesparende Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS), Akustiksysteme, dekorative Innenwandbeschichtungen, Produkte für die Baudenkmalpflege und industrielle Fertigung sowie bauchemische Beschichtungen (Bautenschutz). Die mit rund 250 Mitarbeitern größte Außendienst-Organisation der Branche vertritt damit im Profibereich geschlossen das komplette DAW-Sortiment. Die Aktivitäten im Do-it-yourself-Bereich werden erfolgreich von der Marke Alpina wahrgenommen. Das bekannteste Produkt ist Alpinaweiß – Europas meistgekaufte Innenfarbe. Die DIY-Marke Alpina macht 20 % der Umsätze aus, das Gros der Erlöse erwirtschaftet die DAW mit ihren Beschichtungen und Dämmstoffen für Profis.
Großer Außendienst schafft Kundennähe
Bereits 1951 hatte die DAW mit dem Aufbau einer schnell expandierenden Fachberater-Mannschaft begonnen, die sich ganz auf die Beratung von Maler-meistern, Architekten und Auftraggebern konzentrieren konnte, da der Verkauf der DAW-Produkte schon immer– wie auch heute noch – exklusiv über den Farbengroßhandel und die Maler-Einkaufsgenossenschaften erfolgte. Tradition hat nicht nur die enge Zusammenarbeit mit den Partnern im Großhandel, sondern auch die Nähe zum Malerhandwerk. So waren die Caparol-Außendienstler schon immer nicht nur technisch hervorragend geschult als Verkäufer im Markt aktiv. Sie waren immer auch Freunde des Handwerks. Ausdruck dieser Nähe sind nicht zuletzt die sehr guten Beziehungen des Unternehmens zum Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz, den Landesinnungsverbänden und anderen Handwerks-Organisationen.
Dr. Murjahn-Förderpreis und Caparol-Architekturpreis
In dieser Historie wurzelt der Dr. Murjahn-Förderpreis, den Seniorchef Klaus Murjahn 2011 anlässlich seines 75. Geburtstags als Dank an das Malerhandwerk für die vertrauensvolle Zusammenarbeit über viele Jahrzehnte initiierte. Der mit 50.000 EUR dotierte Preis wird jährlich vergeben und als Symbol für die generationsübergreifende Verbundenheit der Familie Murjahn mit dem deutschen Maler- und Lackiererhandwerk mittlerweile von Ralf Murjahn fortgeführt.
Seit 2004 lobt Caparol alle zwei Jahre den Architekturpreis Farbe-Struktur-Oberfläche aus. Auch hier wird bewusst auf eine Bindung an Produkte aus dem Hause DAW verzichtet. Allein die Suche nach innovativen Ansätzen in der Architektur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist entscheidend. Auf diese Weise bekennt sich das Unternehmen zu seiner Verantwortung für die Baukultur und würdigt die außergewöhnliche Vielfalt des Bauens.
Der hohe Anspruch an Architektur spiegelt sich nicht zuletzt in den Bauprojekten des Unternehmens selbst. Das Haus des Handwerks, ein beeindruckender Kuppelbau aus Holz auf dem Werksgelände in Ober-Ramstadt, entstand 1998 als Informations- und Schulungszentrum. Der knapp 50 m hohe Siloturm ist seit 1996 Wahrzeichen einer vorbildlichen Industriearchitektur, die farbige Gestaltung fügt sich harmonisch in die Landschaft des vorderen Odenwalds ein. Ästhetik und Funktion nehmen schon immer eine gleichberechtigte Stellung ein – das gilt aktuell auch für den Bau des neuen Logistikkomplexes. Der Neubau der DAW-Zentrale wurde 2018 gleich zweifach von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet: mit dem DGNB-Zertifikat in Gold für nachhaltige Gebäude und dem „DGNB Diamant“ für seine herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität. Der Diamant-Status ist die höchste DGNB-Auszeichnung, die vergeben werden kann.
Nahezu zeitgleich mit dem Verwaltungsneubau 2017 konnte die DAW in Forst an der Pfälzer Weinstraße ein modernes Tagungszentrum eröffnen, nachdem Klaus Murjahn ein denkmalgeschütztes ehemaliges Weingut mit großem Aufwand hatte restaurieren lassen. Das Resultat gilt als denkmalpflegerische Meisterleistung. Seine jetzige Funktion im Verwaltungsrat ließ ihm auch die Zeit für ein weiteres Projekt, das ihm besonders am Herzen lag: der Ausbau eines vor Jahren stillgelegten Bauernhofs in Ober-Ramstadt in unmittelbarer Nähe des DAW-Firmengeländes. Der Eichhof bietet ebenfalls die Möglichkeit, sich mit Kunden in einem besonderen Ambiente auszutauschen. Direkt gegenüber befindet sich die DAW-Kinderkrippe „Rüsselbande“. Sie eröffnet den Kleinen ein Umfeld in der Natur mit Tieren, wie es andernorts kaum zu finden ist, und den Eltern die Chance, Familie und Beruf in Einklang zu bringen.
Motor des Wachstums: Immer wieder neue Produktideen
Die Geschichte des Unternehmens ist durch eine Vielzahl von Innovationen gekennzeichnet. Anfang der siebziger Jahre präsentierte die DAW eine neue Generation von Abtönfarben unter der Marke „Alpinacolor“, die zu einem bedeutenden Erfolg wurde und im wahrsten Sinne des Wortes „Farbenmode“ machte. Es handelte sich um gesättigte Farbtöne, die mit Weiß in zehn Schritten aufgehellt werden können. Später stellte die Firmengruppe das maschinelle Abtönsystem „Capamix“ für Farbe, Lack und Putz vor, das früher unter dem Namen „ColorExpress“ und heute „DAW Tintings“ firmiert.
Treibender Motor für das Wachstum des Unternehmens war der von Firmenchef Klaus Murjahn forcierte ständige Nachschub an Innovationen mit hohem Kundennutzen. Als Chemiker sah er von Beginn an den Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der Entwicklung neuer Produkte und dem Vorantreiben des technischen Fortschritts auf dem Gebiet der umweltfreundlichen, wasserverdünnbaren Dispersionsfarben. Zusammen mit seinem Team von Chemikern und Technikern gelangen ihm immer wieder richtungsweisende Weichenstellungen in der Produktentwicklung. Besonders bemerkenswert war die Einführung der weltweit ersten emissionsminimierten und lösemittelfreien (E.L.F.) Innenfarbe „Indeko-plus“, die 1985 nach jahrelangen Entwicklungsarbeiten vorgestellt werden konnte. Diese Farben des Hauses DAW stellten eine neue Generation von Dispersionsfarben dar, die für die Umweltfreundlichkeit dieser Produktklasse neue Maßstäbe gesetzt hat. 2001 erfolgte die Patentierung der ersten konservierungsmittelfreien Innenfarbe auf Dispersionsbasis („Caparol Sensitiv“). Damit unterstrich das Unternehmen seine Vorreiterrolle bei Produkten, die dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein Rechnung tragen. Das patentierte Produkt – es ist sogar für Allergiker geeignet – reiht sich nahtlos in die Erfolge in der Dispersionsfarbentechnologie ein.
Mit dem „Caparol Clean Concept“ kamen 2002 neue Fassadenfarben auf den Markt, die unter Einbeziehung der Nanotechnologie besonders verschmutzungsresistent sind. 2005 erhielt Caparol den Bundesinnovationspreis für das Nespri-TEC-System zur rationellen, nebelfreien Beschichtung von Fassadenfarben. Die Nano-Quarz Gitter Technologie (NQG) wurde konsequent weiterentwickelt. Durch ein intelligentes Feuchtemanagement ermöglicht sie nun ein noch schnelleres Abtrocknen der Fassade. So sorgt NQG³ dafür, dass Fassaden länger sauber bleiben, Algen und Pilze kaum Chancen haben und eine langfristige Farbtonbeständigkeit gegeben ist.
Nachhaltig innovativ
Als Innovationsführer der Branche bleibt es auch in Zukunft der Ehrgeiz des Unternehmens, seinen Wissensvorsprung auszubauen und Kunden nachweisbare Produktvorteile zu bieten. „Daher senken wir auch in konjunkturschwachen Zeiten den Forschungsetat nicht“, sagt CEO Ralf Murjahn. Er ist seit 2001 in der DAW-Geschäftsleitung tätig und übernahm 2008 den Vorsitz. Von Beginn an forcierte auch er mit der Entwicklung umweltschonender und gesundheitlich unbedenklicher Produkte eine nachhaltige auf Wachstum ausgerichtete Innovationsstrategie. Dabei setzte er die Familientradition einer kompromisslosen Qualitätsorientierung fort. Die nachhaltige Ausrichtung des Unternehmens auf allen Gebieten blieb Chefsache und ist ihm eine Herzensangelegenheit. So rief er 2010 einen externen Nachhaltigkeitsbeirat ins Leben, der die DAW hinsichtlich der Positionierung und Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Nachhaltigkeitsstrategie berät. Der externe Nachhaltigkeitsrat (Sustainability Advisory Board) ist mit renommierten Persönlichkeiten aus den Bereichen Architektur, Malerunternehmen und Wirtschaft besetzt. Innerhalb der DAW befasst sich die interne Projektgruppe Nachhaltigkeit mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Umsetzung der Ziele und Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit. Mit Erfolg: Beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2017 überzeugte die DAW als erstes Unternehmen der Branche mit einer Top-3-Platzierung.
Innovationskraft als härteste Währung
Maßgeblichen Anteil daran hatten die Innovationen in der jüngeren Vergangenheit. Dabei lag der Schwerpunkt auf Produkten aus der Natur und der Entwicklung von Farben auf der Basis nachwachsender Rohstoffe. Insbesondere der Einsatz der erdölbasierten Dispersionsmittel wurde unter diesem Aspekt eingehend geprüft, denn Erdöl ist ein nicht erneuerbarer Rohstoff. Sollen Farben nachhaltiger werden, so liegt ein wichtiger Hebel im Ersatz der petrochemischen Grundstoffe. In Zusammenarbeit mit einem namhaften deutschen Chemieunternehmen ist es gelungen, die erdölbasierten Bindemittel durch erneuerbare, biogene Stoffe zu ersetzen. Mit der neuen CapaGeo-Produktfamilie, die 2016 in den Markt eingeführt wurde, macht Caparol einen wichtigen Schritt zur Verwirklichung des Anspruchs, Farben und Natur in Einklang zu bringen. Das Konzept setzt nicht auf Nischenprodukte, sondern auf Leistungsträger des Sortiments, wie marktgängige Innenfarben und wasserverdünnbare Lacke. Das bereits mehrmals ausgezeichnete CapaGeo-Sortiment ist durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe besonders umweltfreundlich rezeptiert und wurde 2019 um zwei Neuheiten erweitert: die Innenfarbe PlantaGeo und die UniversalLasur Geo. PlantaGeo hat statt Rohöl als Bindemittel modifizierte Kartoffelstärke, das Bindemittel der UniversalLasurGeo basiert auf Leindotteröl. Für das Projekt „Holzveredelungsprodukte auf Basis von Leindotter“ ist die DAW mit dem bedeutendsten Umweltpreis GreenTec Award 2018 in der Kategorie Bauen & Wohnen ausgezeichnet worden.
Caparol Icons für höchste ästhetische Ansprüche
Wer für ein hochwertiges Interior passende High-End-Wandfarben suchte, fand bis vor kurzem keine Qualität „Made in Germany“. Das änderte sich 2016 mit Caparol Icons. Die von Ralf Murjahn initiierte Kollektion wurde unter Leitung der Kunsthistorikerin Annika Murjahn von einem Team aus Farbdesignern, Trendforschern und Innenarchitekten konzipiert.
Die 120 Farbikonen reflektieren eine wissenschaftliche Studie über Farbkultur der letzten 60 Jahre. Die einzelnen Nuancen sind inspiriert von Farbikonen aus den Bereichen Design, Kunst, Mode und Musik. Manche Farbtöne beziehen sich auf prägende Ereignisse der Zeitgeschichte wie der sanfte Grauton „Sea of Tranquility“, benannt nach dem Mondkrater, auf dem Apollo 11 im Jahr 1969 landete. Die Rezepturen für Caparol Icons wurden in der Forschung und Entwicklung in Ober-Ramstadt in mehrjähriger Entwicklungsarbeit völlig neu formuliert. Reine, edle Pigmente in bis zu doppelt so hoher Konzentration wie üblich schaffen dabei eine besondere Farbbrillanz und Farbtiefe. Alle Caparol-Icons-Produkte sind nach strengen deutschen Standards emissionsminimiert, lösemittel- und weichmacherfrei, geruchsarm und wasserbasiert. Sie sind zudem für Kinderspielzeug geeignet.
Kundenservice wird großgeschrieben
Die bekanntermaßen hohe Produktqualität ist eine Seite. Darüber hinaus sind die zahlreichen Serviceangebote der Firmengruppe ausschlaggebend für eine hohe Kundenzufriedenheit. Das vor 46 Jahren gegründete Caparol FarbDesignStudio (FDS) in Ober-Ramstadt gilt als eines der bedeutendsten der Branche. Jährlich stellt das zwanzigköpfige Team etwa 1000 Entwürfe für Architekturobjekte in Deutschland und im nahen Ausland her. Die Mitarbeiter des FDS entwickeln ausgehend von den Informationen, Wünschen und Plänen der Auftraggeber indes nicht nur kreative Farb- und Gestaltungskonzepte für Fassaden und Innenräume, sondern befassen sich auch intensiv mit der Trendforschung. Mit seinen Trendkollektionen, dem 3D-System für Baufarben, weiteren wegweisenden Kollektionen für Planer und Fachhandwerker sowie der Spetrum-Familie hat das FDS einen neuen Standard unter den Farbtonkollektionen und digitalen Gestaltungsmitteln geschaffen, die die führende Rolle als Impulsgeber in Sachen Farbgestaltung unterstreichen. Speziell für Planer und Architekten gibt es nicht nur Unterstützung bei der Ausschreibung, sondern einen umfassenden Objektservice.
Mit dem Olympiastadion in Peking gelingt der Durchbruch
Kein Wunder also, dass die Produkte aus Südhessen an zahlreichen prominenten Orten zu finden sind: Im Bundeskanzleramt sind die Innenwände mit Indeko-plus gestrichen, in Sankt Petersburg wurden anlässlich des 300. Geburtstags der Stadt mehr als 100 Hausfassaden mit Caparol-Farben restauriert, an der Renovierung des Kreml-Palasts in Moskau und auch an der Restaurierung des Brandenburger Tors vor einigen Jahren waren die Südhessen beteiligt. Für den Bau der Allianz-Arena in München entwickelte Caparol eine metallisch wirkende Spezialbeschichtung, um den Lichtfarben rot, blau und weiß – die anzeigen, ob die Bayern, die Löwen, oder keiner von beiden gerade spielt – eine neutrale Farbigkeit entgegenzusetzen. Der leuchtend rote Anstrich des Olympiastadions in Peking stammt gleichfalls von Caparol. Nach der Restaurierung mit Histolith-Produkten erstrahlt seit kurzem auch die Frankfurter Altstadt in neuem Glanz.
Beim bundesweit viel beachteten Bau des neuen Alnatura-Verwaltungsgebäudes in Darmstadt wurden alle Materialien auf die Prüfwaage von Nachhaltigkeit und Ökologie gelegt. Baumaterialien und Farben stehen im Einklang mit der Natur: Die Innenwandbeschichtung von Caparol (IndekoGeo) ist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Mit der Referenz in Peking 2008 gelang der Durchbruch in der öffentlichen Wahrnehmung für ein Unternehmen, das es bislang bewusst vorzog, eher im Verborgenen zu blühen.
Bodenständig und bescheiden
Die DAW-Erfolgsgeschichte ist ein Gemeinschaftswerk von Inhabern und Mitarbeitern. Klaus Murjahn und Ralf Murjahn verweisen stets auf die vielen Leistungsträger aus allen Teilen des Unternehmens, die an ihrer Seite mit großem persönlichem Einsatz, Fleiß und Ideenreichtum die Sache des Unternehmens zu ihrer eigenen gemacht haben.
Ungeachtet der Strahlkraft aller Preise und Erfolge bleibt Bescheidenheit und Bodenständigkeit Firmenphilosophie. Das Leitmotiv der Geschäftspolitik lautet: Trotz des starken Wettbewerbsdrucks und zunehmender Konzentration in der Branche als gesundes, unabhängiges Familienunternehmen weiter zu existieren. Dabei lag ein Fokus in der jüngeren Vergangenheit auf der vernetzten Kommunikation über Abteilungs- und Landesgrenzen hinweg, um als Gruppe zusammenzuwachsen und die DAW zukunftsfest zu machen.