Smartifizierung
Wolftechnik hat mit Partnern die Basis für ein „intelligentes“ Filtersystem entwickelt
Unter dem Begriff Smartifizierung versteht man die Erweiterung eines normalen Industrieprodukts um intelligente Eigenschaften. So können bald auch Standardkomponenten zusätzliche Mehrwerte bieten.
Die Firma Wolftechnik hatte in den zurückliegenden Monaten in Zusammenarbeit mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart die Basis für ein „intelligentes“ Filtersystem entwickelt. Unter dem Begriff Smartifizierung versteht man die Erweiterung eines normalen Industrieprodukts um intelligente Eigenschaften. „Mit Hilfe von Informationstechnologien wird es möglich, dass selbst Standardkomponenten Daten verarbeiten und zusätzliche Mehrwerte bieten“, erklärten die Moderatoren Dr. Marc-Daniel Moessinger und Nikoletta Streicher (beide VDMA Baden- Württemberg). Mit etwa 3.200 Mitgliedern ist der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Europas größter Industrieverband.
Aufwand und Nutzen der Smartifizierung
Im Rahmen eines vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart geförderten Projekts hatten sich das Unternehmen Wolftechnik Filtersysteme und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA diesem Thema gewidmet. „Neben der Frage, wie die Intelligenz in die Komponente gebracht werden kann, ist für viele Komponentenhersteller insbesondere das Verhältnis von Aufwand und Nutzen der Smartifizierung von Bedeutung“, so die Moderatoren. Mit vergleichsweise geringem personellem und technischem Aufwand seien die Filtersysteme des Unternehmens Wolftechnik im Projekt so weiterentwickelt worden, dass jetzt eine Fernüberwachung in Echtzeit möglich sei und das aufwändige Öffnen der Filterkammer zur Sichtprüfung vermieden werden könne, hoben die Moderatoren heraus. Im Projekt erarbeitete das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA das IT-Konzept und entwickelte einen smarten Filtercontroller zur Aufnahme und Übermittlung der Sensordaten, während Wolftechnik das filterspezifische Know-how einbrachte.
Gemeinsam mit Bumin Hatiboglu, Themenfeldleiter Produktion, Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart, referierte Wolftechnik Geschäftsführer Peter Krause über digitale Mehrwerte für Komponenten am Beispiel des smarten Filtersystems von Wolftechnik. Zuvor informierte Hatiboglu über neue Geschäftsmodelle, die durch eine Smartifizierung von Komponenten möglich werden. Er erläuterte die Systemarchitektur am Beispiel Wolftechnik. So entstehen mit der echtzeitnahen Verfügbarkeit der Informationen neue Ansätze in der Organisation und Steuerung der Filtersysteme. Neben neuen Services handelt es sich beim smarten Filter um ein System zur vorausschauenden Wartung und Produktionsoptimierung. In der optisch an moderne Bedürfnisse angepassten Ausgabe der Daten zum Beispiel auf dem Smartphone, Tablet oder in der Cloud und in der Vernetzung mit einem spezialisierten Servicepartner liegen die großen Vorteile gegenüber einer reinen Überwachung des Filtersystems mit der speicherprogrammierbare Steuerung. Derzeit arbeitet die Firma Wolftechnik daran, den Prototypen des Smarten Filters in ein verkaufsfähiges Serienprodukt weiter zu entwickeln.