Proaktiv in die Zukunft blicken
Merck kündigt Initiativen zur Förderung des wissenschaftlichen Fortschritts an
Mitte Juli fand in Darmstadt die „Curious2018 – Future Insight“-Konferenz statt. Viele renommierte Wissenschaftler aus aller Welt besuchten die im Rahmen des 350-jährigen Jubiläums von Merck gesponserte Konferenz, bei der unter anderem der „Future Insight Prize“ angekündigt wurde. Dieser neue Wissenschaftspreis wird 2019 erstmals verliehen und mit jährlich bis zu 1 Million € dotiert. Während der Konferenz sprachen Michael Reubold und Niklas Hanke mit Ulrich Betz, Head Innovation & Entrepreneurship Incubator im Merck-Unternehmensbereich Healthcare und ein Mitinitiator der Curious2018-Konferenz.
CHEManager: Herr Betz, wie ist die Idee zu der Curious2018-Veranstaltung entstanden?
Ulrich Betz: Die Idee entstand vor mehr als zwei Jahren, als wir anfingen, uns Gedanken zu machen, was wir anlässlich des 350-jährigen Jubiläums für Merck im Bereich Wissenschaft und Technologie tun könnten. Das Prinzip war dann, nicht zurück in die Vergangenheit zu schauen, sondern nach vorne in die Zukunft. Wir haben uns gefragt: was sind Schlüsseltechnologien, was sind wichtige Erkenntnisse in Wissenschaft und Technologie? Und zu diesem Anlass haben wir dann die Curious2018 – Future Insight-Konferenz konzipiert, bei der einige der besten Wissenschaftler weltweit, darunter fünf Nobelpreisträger, und auch Unternehmer zusammenkamen, um ihre Arbeit vorzustellen und gemeinsam die Zukunft von Wissenschaft und Technologie zu beleuchten.
Merck ist auf verschiedenen Gebieten aktiv. Gibt es bei der Konferenz einen thematischen Schwerpunkt?
U. Betz: Ein klar interdisziplinärer Ansatz ist sehr wichtig, weil die wichtigsten Durchbrüche in Wissenschaft und Technologie oft in den Zwischengebieten stattgefunden haben. Das heißt, es ist wichtig, sich nicht zu stark einzuschränken, sondern diesen holistischen Ansatz beizubehalten. Das ist unsere Ambition.
Was versprechen Sie sich jetzt über die Konferenz hinaus von diesem Event, das namhafte renommierte Wissenschaftler und brillante Gehirne zusammenbringt?
U. Betz: Wir versprechen uns natürlich durch die Veranstaltung, die viele Menschen zusammengebracht und somit ein dichtes Innovationsnetzwerk geknüpft hat, Impulse für den weiteren Fortschritt von Wissenschaft und Technologie. Natürlich bietet die Konferenz auch Möglichkeiten für Merck, neue Partnerschaften zu schließen und mit den Sprechern und Teilnehmern über Kollaborationen zu reden. Zwei weitere wichtige Projekte haben wir bei der Curious2018 ausgerollt: den Future Insight Preis und die Darmstadt Science Declaration. Beide reichen weit in die Zukunft.
Was genau hat es damit auf sich?
U. Betz: Merck beabsichtigt, den Future Insight Preis für die nächsten 35 Jahre mit bis zu 1 Million € pro Jahr an Wissenschaftler zu vergeben, deren Arbeit dazu beiträgt, wichtige Menschheitsprobleme zu lösen; zum Beispiel die Vorbereitung auf eine mögliche neue virale Pandemie, das Problem der multiresistenten Bakterien oder die Ernährung und Energieversorgung der Weltbevölkerung. Die Darmstadt Science Declaration ist ein globaler Aufruf, mehr Ressourcen für Forschung und Entwicklung zur Verfügung zu stellen. Sie ist bewusst so aufgesetzt, um dem Trend der steigenden Militärausgaben entgegenzuwirken, denn mehr Militär wird am Ende die Probleme nicht lösen, sondern deren Lösung nur weiter hinauszögern. Wir müssen stattdessen die Probleme an der Wurzel packen, zum Beispiel die Welternährung sicherstellen, Krankheiten verhindern, den Klimawandel stoppen. Das wird sich nur mit weiterer Forschung und Entwicklung realisieren lassen, da die hierfür benötigten Technologien in vielen Fällen noch nicht die notwendige Reife erreicht haben. Wir hoffen, dass durch diese Darmstadt Science Declaration die Konferenz als Initialzündung dient, und dass sich dieser Aufruf schnell weltweit weiterverbreitet.
"Für eine Firma wie Merck sind junge Talente
natürlich von zentraler Bedeutung."
Unter den mehr als 1.000 Konferenzteilnehmern befinden sich auch viele Studenten. Und Merck war kürzlich auch Gastgeber des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“. Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Forschernachwuchs?
U. Betz: Für eine Firma wie Merck sind junge Talente natürlich von zentraler Bedeutung. Seit 2011 führen wir sehr erfolgreich den Merck Innovation Cup durch. Wir haben in diesem Jahr in der achten Auflage des Innovation Cups mit mehr als 2.200 Bewerbern aus der ganzen Welt einen neuen Rekord aufgestellt. Die Bewerber kommen wirklich aus den Innovations-Hotspots der Welt, also zum Beispiel aus Harvard, Yale, Cambridge oder Oxford. Direkt im Anschluss an die Curious2018-Konferenz fand der diesjährige Innovation Cup zum achten Mal statt, bei dem sich junge Talente und ehemalige Forscher von Merck treffen. Wir bringen damit junge Studenten / Doktoranden / post-Docs und ‚alte Hasen‘ zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zusammen, die dann Teams von hoher Diversität bilden, und sich hochinnovative Projekte ausdenken. Das Team mit der besten Idee gewinnt den mit 20.000 € dotierten Merck Innovation Cup.