Bauteilsauberkeit für beste Beschichtungen
20.01.2017 -
Mit 625 Teilnehmern verzeichneten die diesjährigen Oberflächentage des Zentralverbands Oberflächentechnik (ZVO) vom 21. – 23. September erneut einen Besucherrekord und bauten ihre führende Stellung als Informations- und Diskussionsplattform weiter aus. Das in die Veranstaltung integrierte Forum Bauteilreinigung des Fachverbands industrielle Teilereinigung e.V. (FiT) am 22. September 2016 stieß ebenfalls auf großes Interesse.
Das breit gefächerte Programm der ZVO-Oberflächentage, die vom 21. – 23. September 2016 in Garmisch-Partenkirchen durchgeführt wurden, umfasste aktuelle Informationen zu REACH, Industrie 4.0 – Bedeutung für die Galvanotechnik und Betrachtung der Ist-Situation, funktionellen Oberflächensystemen, anwendungsnahen Zukunftstechnologien, kathodischem Korrosionsschutz sowie Bandgalvanisierung.
Bauteilsauberkeit – Basis für dauerhaft hochwertige Beschichtungen
Bedarfsgerecht saubere Oberflächen sind eine essentielle Voraussetzung für die Qualität und Haltbarkeit von Beschichtungen – unabhängig davon, ob es sich um funktionelle oder dekorative Schichten handelt. Das vom Fachverband industrielle Teilereinigung e.V. (FiT) im Rahmen der Oberflächentage organisierte Forum Bauteilreinigung bot am 22. September praxisorientiertes Wissen und innovative Lösungen, um eine hinreichende Sauberkeit prozesssicher und effizient zu erzielen. Mit den Grundlagen der wässrigen Teilreinigung beschäftigte sich der Vortrag von Andreas Schaab, Surtec Deutschland. Er ging auf die wichtigsten Reinigungsparameter ein und erläuterte den prinzipiellen Aufbau von wässrigen Reinigern sowie die Unterschiede emulgierender und demulgierender Reinigersysteme. Thematisiert wurden in diesem Referat darüber hinaus Ein- und Zweikomponentensysteme, deren Einsatzgebiete von der einfachen Zwischenreinigung bis zur anspruchsvollen Endreinigung sowie einfache Methoden zur Überwachung der der Reinigerkonzentration. Die Anlagentechnik für die wässrige Reinigung thematisierte der Beitrag von Thomas Gutman, von der Firma Mafac E. Schwarz. Vorgestellt wurden dabei unter anderem Wirkung, Einflussfaktoren und Grenzen unterschiedlicher Reinigungsverfahren wie Spritz-, Tauch- und Ultraschallreinigung. Walter Mück von Pero gab einen Überblick über die aktuelle Anlagenausrüstung für die Lösemittelreinigung – auch unter dem Gesichtspunkt Wirtschaftlichkeit – typische Anwendungen sowie die Stärken der heute eingesetzten Lösemittel. Mit der zyklischen Nukleation (CNp-Verfahren) stellte Gerhard Koblenzer, LPW Reinigungssysteme GmbH, einen innovativen Ansatz für die nass-chemische Feinstreinigung vor. Erläutert wurden die physikalischen Eigenschaften des Verfahrens, Anwendungsbeispiele und Erfahrungen aus der Praxis. Professor Peter M. Kunz, Institut für Biologische Verfahrenstechnik an der Hochschule Mannheim, entführte die Teilnehmer in die Welt der Mikroorganismen. Er zeigte auf, wo und wie bionisch-biologische Erkenntnisse in der metallbe- und verarbeitenden Industrie genutzt werden können, um Reinigungsergebnisse nachhaltig zu verbessern. So präsentierte er Fallbeispiele zur enzymatischen Reinigung von Metalloberflächen nach dem Polieren, mikrobiologischen Heißentfettung zur Kreislaufführung und dem Einsatz von Mikroorganismen zur Entfernung von Eisenoxiden nach dem thermischen Entgraten. Der abschließende Ausblick zeigte Perspektiven im Hinblick auf REACH und Nachhaltigkeit auf. Die effiziente Aufbereitung von Spülwasser mit Vakuumdestillationssystemen und Wiederverwendung des Destillats in Teilereinigungsprozessen war Thema des Vortrags von Thomas Dotterweich der Firma H2O. Einen Einblick in die Technologie des Laserstrahlreinigens und deren Einsatzmöglichkeiten, bspw. bei der Formen- und Werkzeugreinigung, beim Entlacken und Entschichten sowie der Reinigung und Modifikation von Oberflächen vor dem Beschichten, Schweißen und Kleben, bot Edwin Büchter von Clean-Lasersysteme. Die Potentiale von technischem Kohlendioxid für Strahl-, Reinigungs- und Schneidanwendungen standen im Mittelpunkt des Beitrags von Johannes Mankiewicz, Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK). Neben Reinigungsanwendungen mit festem und flüssigem CO2 stellte er den aktuellen Entwicklungsstand des Hochdruck-Kohlendioxid-Strahlspanes, einer Alternative zum Hochdruckwasserstrahlschneiden vor. Adelbert Förtsch von Rösler Oberflächentechnik informierte über die Möglichkeiten und Einsatzbereiche der Gleitschlifftechnik bei der Bearbeitung von Metalloberflächen. Er ging dabei sowohl auf die Maschinentechnik als auch auf die Auswahl von Schleifkörpern, Compounds und Prozesswassertechnik ein.
Die jeweils zwischen 40 und 70 Teilnehmer der Vorträge des Forums Bauteilreinigung waren sowohl mit dem breit gefächerten Vortragsangebot als auch der Qualität der Referate sehr zufrieden und konnten zahlreiche Anregungen mit nach Hause nehmen. Große Zufriedenheit herrschte auch bei den 71 Unternehmen, die während der ZVO-Oberflächentage Produkte und Dienstleistungen präsentierten.
Nächster Termin
Die nächsten ZVO Oberflächentage finden vom 13. – 15. September 2017 in Berlin statt.
Vortragsvorschläge für das integrierte Forum Bauteilreinigung können bis 31.01.2017 online über www.oberflaechentage.de/vortragsaufruf-17/vortragseinreichung.html eingereicht werden.
Kontakt
FiT Fachverband industrielle Teilereinigung e.V.
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