Anlagenbau & Prozesstechnik

Das Jahr 4.0

Editorial

17.01.2017 -

Was das Jahr 2017 an Veränderungen und Neuerungen bringen wird, ist kaum vorher zu sagen. Eines aber ist gewiss: Die 4.0 wird uns erhalten bleiben.

Seit fünf Jahren ist die Industrie 4.0 en vogue. Während man sich in der Fertigungsindustrie mit möglichen Definitionen und Umsetzungen vergleichsweise leicht tut – die flexible Fertigung mit der Stückzahl 1 ist da oft genannt - , sieht das in der Prozessindustrie etwas komplexer aus. Hier wird oft die Modularität als Basis für Flexibilität ins Spiel gebracht. Bei den hierzu notwendigen Entwicklungen arbeiten die Anbieter von Automatisierungstechnik – oft repräsentiert durch den ZVEI – mit den Nutzern der Technik, also der  Prozessindustrie – oft repräsentiert durch die NAMUR – gut zusammen. So wurde auf der NAMUR-Hauptsitzung im November 2016 von Vertretern beider Verbände eine Visualisierung des Modul Type Package (MTP) gezeigt, das die herstellerübergreifende Automatisierung eines Prozessmoduls beschreibt, die ein übergeordnetes Leitsystem per "plug and produce" übernehmen kann. Bei der Motivation für die gemeinsamen Arbeiten  werden u.a. die kurze Time to Market, Ressourcen-Effizienz, Nachhaltigkeit oder individualisierte, personalisierte Produkte genannt.

Ähnlich argumentiert jetzt auch der VCI bei seiner Beschreibung des neu in die Runde geworfenen Begriffs „Chemie 4.0“, der für die Strategie der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland steht, durch Innovationen auf allen Ebenen nachhaltiges Wachstum zu erzeugen. Treiber des Wandels ist insbesondere die digitale Revolution. Nachhaltigkeit wird mit Chemie 4.0 zum umfassenden Leitbild und Zukunftskonzept der Branche. Nebenbei geht es natürlich auch um Wettbewerbsfähigkeit und die Erweiterung des Spektrums der Wertschöpfung: Chemie wird zum Anbieter umfassender, im Pharmabereich auch personalisierter Lösungen für Kunden und Umwelt.

Was das Jahr 2017 an Veränderungen und Neuerungen bringen wird, ist kaum vorher zu sagen. Am besten hält man es, wenn man vor Überraschungen gefeit sein will, mit Peter Drucker, dem US-amerikanischer Ökonom österreichischer Herkunft: „The best way to predict the future is to create it!“

Ich wünsche Ihnen alles Gute für das neue Jahr 2017 – und dass Sie gefeit bleiben vor unliebsamen Überraschungen. Nützlich dabei ist, wie immer, das Studium Ihres aktuellen CHEManager. Wir bieten Ihnen die Informationen, die Ihnen helfen, nachhaltig die Belange Ihres Unternehmens, Ihrer Mitarbeiter und Ihrer Umwelt zu verfolgen.

Ihr

Dr. Volker Oestreich