Hans Maier-Dech, Startrac
Auf bestem Weg zur „Chemielogistik 4.0“
Die Digitalisierung der Unternehmen der Chemielogistik befindet sich durchaus im vorderen Drittel aller Branchen. Vielleicht hinter der Automobil- oder Elektroniklogistik, die sich länger schon auf die Optimierung der Lieferketten fokussieren und dazu Echtzeit-Informationsaustausch über Internet nutzen. Aber als Prozessindustrie ist die Chemie sehr qualitäts- und sicherheitsgeprägt und setzt Innovationen nicht unbedingt als erster Innovator um. Aber gründlich: Im letzten Jahrzehnt haben alle großen Player der Branche die Digitalisierung Ihrer logistischen Prozesse vorangetrieben. Sie werden heute keinen größeren Chemiestandort ohne intelligente Steuerung der Verkehre und Anbindung der Logistikpartner finden.
Das Potenzial der Digitalisierung ist damit aber nur angekratzt. Der Quantensprung beginnt mit der unternehmensübergreifenden Nutzung: Sei es durch die einheitliche Nutzung von abgestimmter Technologie, wie in Kooperation zwischen Ludwighafen und Leverkusen beim Einsatz von Transpondern zur automatisierten Abfertigung von Fahrzeugen. Oder durch die Bildung von ad-hoc-Netzwerken mit Smartphones von Fahrern, die flexibel an Partner kommunizieren – genau die benötigten Informationen, etwa bei Verspätung eines Fahrzeugs mit gebuchtem Slot an einer frequentierten Rampe. Aber auch durch gemeinsame Nutzung zentraler Informationen: ein Gefahrgut-Check eines Transports, der bei Partner A durchgeführt wurde, kann bei Partner B entfallen. Die gute Nachricht: Die Branche sieht das Potenzial. Sie arbeitet mit uns aktiv daran: an der nachhaltigen Umsetzung der „Chemielogistik 4.0“.