Engineering-Dienstleister für den Chemieanlagenbau
Euro Engineering unterstützt Sitec beim Detail Engineering einer Abgasrückgewinnungsanlage
Personelle Engpässe, Auftragsspitzen, oder nicht ausreichendes internes Know-how – die Gründe, warum Unternehmen der Prozessindustrie in Projekten auf die Unterstützung externer Ingenieurdienstleister setzen, sind vielfältig. Entsprechend umfassend ist das Leistungsportfolio von Dienstleistern wie Euro Engineering. In einem konkreten Beispiel unterstützten die Ingenieure das Augsburger Anlagenbauunternehmen Sitec beim Detail Engineering der Abgasrückgewinnungsanlage einer Siliziumveredelungsanlage. Einstimmiges Urteil: Je früher der Engineering-Partner ins Boot geholt wird, umso positiver wirkt sich dies auf den Erfolg des Projektes aus.
Sitec ist einer der Branchenführer im verfahrenstechnischen Chemieanlagenbau. Weltweit unterstützt das Unternehmen seine Kunden mit individuell entwickelten, komplett integrierten Technologie- und Equipment-Paketen und bietet ihnen Support sowohl bei der Errichtung als auch beim Betrieb von Polysilizium-Produktionsanlagen. Für das Detail-Engineering der Abgasaufbereitungs- und -rückführungseinheit - Vent Gas Recovery (VGR) Unit - einer Siliziumveredelungsanlage benötigte das Unternehmen fachlich kompetente Unterstützung. Es war nicht das erste Mal, dass die Augsburger im Rahmen eines Projekts mit einem externen Experten zusammenarbeiten. „Gerade bei großvolumigen Aufträgen, die nicht in Gänze durch unsere Kernkompetenz abgedeckt werden, arbeiten wir häufig mit spezialisierten Dienstleistern zusammen“, so Dr. Josef Biedermann, Managing Director bei Sitec. „Dies ist für uns rentabler, als selbst permanent entsprechend ausgebildetes Personal für entsprechende Projekte bereitzuhalten.“
Frühzeitige Planung ist das A und O
Das Unternehmen setzt auf einen festen Pool an Firmen, aus denen je nach benötigter Expertise der passende Projektpartner ausgewählt wird. „Dabei spielen eine Reihe von Faktoren eine wichtige Rolle“, so Biedermann. „Allen voran jedoch sind Erfahrung und die damit einhergehende Kompetenz auf dem jeweiligen Gebiet ausschlaggebend.“ Im Falle der Vent Gas Recovery Unit waren insbesondere große Erfahrungen in der Stressberechnung von Materialien, die großen Temperaturunterschieden ausgesetzt sind, erforderlich. „Die Einheit bereitet die beim Veredelungsprozess entstehenden Abgase auf, bevor sie wieder dem Hauptprozess zugeführt werden. Aufgrund der teilweise sehr niedrigen Temperaturen von bis zu -70° C, die bei dem Prozess erreicht werden können, war neben der Erfahrung mit Planungsaufgaben auch eine hohe Kompetenz bei der Stressberechnung der Rohrleitungen erforderlich“, erklärt Biedermann. Nach der ersten Definition der benötigten Ressourcen und Kompetenzen entschied sich Sitec dafür, den Fachbereich Chemieanlagenbau von Euro Engineering mit dem Detail-Engineering zu beauftragen.
In einem Kick-off-Meeting wurden die Kernpunkte des Projekts abgestimmt sowie der für beide Seiten verbindliche Projektplan erstellt. „Ein gutes Briefing sowie ein einwandfreies Lastenheft sind das A und O einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern“, so Biedermann. „Das bedeutet, dass die Vorbereitung seitens des beauftragenden Unternehmens stimmen muss, damit sich der Erfolg einstellen kann. Eine Akquise von externem Know-how auf die Schnelle führt meist nicht zu den gewünschten Ergebnissen, sondern bindet letzten Endes nur zusätzliche Ressourcen. Daher sollten Unternehmen zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt im Projektverlauf die Entscheidung treffen, ob externe Unterstützung benötigt wird.“ Dem kann auch Arndt Staudinger, Projektleiter Chemie-, Raffinerie- und Kraftwerkstechnik bei Euro Engineering, nur zustimmen. „Je mehr Zeit beiden Seiten für die gemeinsame Vorbereitung bleibt, umso einfacher ist es, bereits vor dem konkreten Projektstart alle offenen Fragen aus dem Weg zu räumen. Zudem können wir als Dienstleister dann sicherstellen, dass von Beginn an die passenden Experten für das Projekt zur Verfügung stehen.“
Gebündeltes Fachwissen an vielen Orten
Rund 100 Mitarbeiter sind bei Euro Engineering bundesweit im Fachbereich Chemieanlagenbau tätig. „Unser Leistungsportfolio umfasst sämtliche Gewerke, angefangen bei der Verfahrenstechnik über den Maschinenbau bis hin zur Elektrotechnik. Diese Kompetenzen bringen wir in das Pre-Basic-, das Basic-, sowie das Detail-Engineering ein. Darüber hinaus bieten wir Procurement und Expediting von Ausrüstungsherstellern und sind in der Konstruktion und Berechnung von Apparaten und Behältern aktiv“, umschreibt Staudinger das Angebot des speziell auf die Bedürfnisse des Chemieanlagenbaus zugeschnittenen Fachbereichs.
„Ein großes Plus sind unsere 25 technischen Büros, die wir an unseren Niederlassungen vorhalten. Dort sind wir in der Lage, kleine Projekte aber auch anspruchsvolle, großvolumige Aufträge eigenständig umzusetzen, wenn der Kunde vor Ort die notwendigen Ressourcen nicht stellen kann“ so der Projektleiter. Zwischen einem halben Jahr und bis zu zwei Jahre arbeiten die Engineering-Experten. Dabei übernehmen sie Fachplanungsfunktionen, wie bspw. die Rohrleitungsplanung für neu zu entwickelnde Anlagen. Aber auch für die Abwicklung kompletter Planungsprojekte, das Abdecken von Projektspitzen oder von Personallücken aufgrund von längeren Ausfällen in Schlüsselpersonal setzen die Kunden auf die Expertise der Ingenieure.
Fachliches und Zwischenmenschliches sind Erfolgsfaktoren
Für das Projekt von Sitec waren vor allem Ingenieure mit Kenntnissen in der Rohrleitungsplanung, der Rohrstressberechnung sowie mit Know-how bei der Erstellung von Apparatenachweisen gefragt. Insgesamt sieben Experten des Fachbereichs Chemieanlagenbau unterstützten das Unternehmen bei der Planung des Anlagenabschnitts. Fünf der externen Ingenieure arbeiteten vor Ort eng mit dem Ingenieurteam des Unternehmens zusammen. Sie erstellten Isometrien, Materiallisten, Nachweise für Behälterstutzen und 3D-Pläne. Zudem führten sie Stressberechnungen der Rohrleitungen durch, um die dauerhafte einwandfreie Funktion der Anlage zu gewährleisten. „Die notwendigen Tieftemperaturen der Medien sowie die gleichzeitig zu berücksichtigenden anspruchsvollen klimatischen Bedingungen am geplanten Einsatzort der Anlage im Mittleren Osten stellten eine besondere technologische Herausforderung dar, die wir gemeinsam mit den Experten von Euro Engineering meistern konnten“, erläutert Sitec-Chef Biedermann.
Ambitionierte Projekte erfordern reibungslose Zusammenarbeit
Aufgrund der konstruktiven, vertrauensvollen Zusammenarbeit konnte das Projekt fristgerecht und erfolgreich abgeschlossen werden. „Hier hat sich erneut gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung eines solch umfassenden Projektes ist“, so Staudinger. „Weil der Kunde uns frühzeitig in die Projektplanung mit eingebunden hat, war ausreichend Zeit, sich auch auf menschlicher Ebene kennenzulernen. Neben der fachlichen Komponente ist dies ein nicht zu unterschätzender Faktor. Gerade dann, wenn der Zeitrahmen sehr ambitioniert ist, muss die Zusammenarbeit reibungslos funktionieren, um den gemeinsamen Erfolg nicht zu gefährden. Bei diesem Projekt hat dies hervorragend geklappt.“ Wie geplant konnte Sitec die erarbeiteten Dokumente zehn Monate nach dem Start der Konstruktionsarbeit an den ausführenden Bauträger übergeben. Die Vertrauensbasis zwischen beiden Unternehmen wurde durch das Projekt weiter gestärkt, wie Biedermann bekräftigt: „Wir haben Euro Engineering als kompetenten und kooperativen Partner bei der Abwicklung unserer weltweiten Projekte erlebt und sind äußerst zufrieden mit dem Projektablauf.“