Wissensplattform und Prozessbegleiter
Powtech und Partec: Industry meets Science
Die Powtech ruft wieder: Die weltweite Leitmesse für mechanische Verfahrenstechnik, Analytik und Handling von Pulver und Schüttgut findet vom 19. bis 21. April in Nürnberg statt. Die Fachmesse, die alle 18 Monate und damit abwechselnd im Frühjahr und Herbst ihre Tore öffnet versammelt in diesem Jahr etwa 900 Aussteller in Nürnberg und kann zudem einen leichten Zuwachs an Ausstellungsfläche vermelden. Über den neuesten Stand bei den Vorbereitungen berichtet Beate Fischer, zuständige Projektleiterin bei der NürnbergMesse.
Die Besucher werden in sechs Hallen die neuesten Entwicklungen der klassischen mechanischen Verfahren begutachten können. Viele Aussteller stellen ihre Neuheiten am Stand im Livebetrieb vor. Darüber hinaus geht es auf der Messe auch um die prozessbegleitenden Technologien, von der Mess- und Analysentechnik über die Prozessleittechnik bis hin zu Umweltschutz, Verpackung und Logistik.
Vortrags- und Rahmenprogramm deutlich ausgebaut
Wenn im April die ersten Besucher in die Messehallen strömen, werden sie neben vielen vertrauten Ausstellern auch auf einige Neuerungen treffen. So wurde das Vortrags- und Rahmenprogramm der Powtech neu strukturiert und deutlich ausgebaut. Ziel dabei ist es, dass Fachbesucher die Messe noch stärker als Wissensplattform wahrnehmen. In den Hallen wird es daher drei klar gegliederte Fachforen geben.
Pharma.Manufacturing.Excellence Forum
Das Forum „Pharma.Manufacturing.Excellence“ in Halle 3A, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft für pharmazeutische Verfahrenstechnik e.V. (APV), fokussiert auf Trends und Herausforderungen der Pharmaproduktion.
Expertenforum
Das Powtech Expertenforum in Halle 2 bietet Vorträge zu den Themen Prozessautomation, Partikelanalyse und Messtechnik.
Technologieforum
Im Powtech Technologieforum in Halle 3 erhalten die Besucher Praxistipps rund um das Schüttguthandling für Food, Chemie und Pharma.
IND EX Safety Congress
Am zweiten Messetag ist der IND EX Safety Congress zu Gast auf der Powtech. Ex-Schutz-Experten aus allen Kontinenten erläutern gesetzliche Vorgaben und neueste Ansätze für mehr Explosionsschutz. Unter kontrollierten Bedingungen im Außengelände der Messe lassen es die Experten knallen und zeigen bei Live-Explosionen, wie schnell es zu einer Reaktion kommen kann und was dagegen schützt.
Generation Zukunft und Blue Competence
Außer zu den drei Fachforen sind alle Interessenten eingeladen, den neuen Sonderbereich „Generation Zukunft“ zu besuchen. Hier stellen sich 15 Hochschulen und Forschungseinrichtungen vor, eine laufend aktualisierte Stellenbörse inklusive. Mit einer eigenen Sonderfläche ist auch der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) auf der Powtech zugegen und präsentiert die Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence.
Smartphone-App
Und noch eine Premiere gibt es dieses Jahr: Die Powtech Smartphone-App macht es Besuchern leichter, sich auf die Messe vorzubereiten und vor Ort in den Hallen zurecht zu finden. Die App punktet mit tagesaktueller Aussteller- und Produktübersicht, dynamischem Hallenplan und Infos zu allen Fachvorträgen und Veranstaltungen. Besucher können sich vorab ihr persönliches Vortragsprogramm zusammenstellen und erhalten auf Wunsch auf der Messe Erinnerungen zu ihren Highlights. Download-Links finden Sie unter www.powtech.de/app.
Technopharm wurde integriert
Eine weitere Neuerung stand bereits zur letzten Powtech fest: Ab 2016 ist die ehemals parallel durchgeführte Messe TechnoPharm vollständig in die Powtech integriert. Pharma-Experten treffen in Nürnberg also wie gehabt ihre gewohnten Kontakte und profitieren von einer noch größeren Aussteller- und Produktvielfalt in allen sechs Messehallen. Über die Hälfte der insgesamt rund 900 Aussteller präsentieren auf der Powtech 2016 auch Lösungen für die gesamte Pharma-Produktionskette. Durch den interdisziplinären Ansatz der Querschnittsmesse gibt es viele Chancen, von anderen Branchen zu lernen und sich neue Anregungen zu holen. Ob Pharma, Chemie, Food, Bau, Keramik oder Recycling: Die Powtech 2016 ist die Leitmesse für die gesamte Prozessindustrie.
Die Partec ist ein internationales Forum für die Forschung und Entwicklung in der Partikeltechnologie. Seit 1975 bringt dieser englischsprachige Kongress alle drei Jahre Wissenschaftler und Ingenieure aus der ganzen Welt zusammen und ist damit eine der weltweit größten und bedeutsamsten Partikelkongresse, wie der Chairman der Veranstaltung Prof. Dr. Herrmann Nirschl vom KIT erläutert. In diesem Jahr werden in über 200 Vorträgen und auf 170 Postern die neusten Entwicklungen im Bereich der Partikeltechnologie vorgestellt.
Die diesjährige Partec steht unter dem Motto ‚Industry meets Science‘. Es ist das erklärte Ziel, das auf Seiten der Industrie verfügbare anwendungstechnische Wissen und deren Möglichkeiten mit den wissenschaftlichen Entwicklungen und Fähigkeiten der Forschungseinrichtungen näher zusammenzubringen. Obwohl es in den vorausgegangenen Jahren bereits auf verschiedenen Ebenen zahlreiche Initiativen gab, um die Industrie den Hochschulen anzunähern, scheinen noch immer Barrieren, v.a. für KMUs (kleinere und mittlere Unternehmen), hinsichtlich einer umfangreichen Zusammenarbeit im Bereich der Forschung und Entwicklung zu existieren.
Gegenseitige Nutzen
Für beide Seiten kann eine Kooperation von gegenseitigem Nutzen sein: Die Hochschulen können den Studierenden anwendungsrelevante Abschlussarbeiten, in Form von Bachelor- und Masterarbeiten oder sogar Promotionsarbeiten anbieten und damit die Abgänger bereits anhand von industriellen Aufgabenstellungen auf deren spätere Tätigkeit vorbereiten.
Die Industrie wiederum erhält im Gegenzug nicht nur Nachwuchskräfte, die bereits erste Erfahrungen in der Lösung von industriellen Aufgabenstellungen mitbringen, sondern durchaus auch Lösungen für anfallende praktische Problemstellungen, für die im Alltag keine Zeit zur Lösung bleibt.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Fähigkeit der Hochschulen, gerade grundlegende Zusammenhänge zur Lösung einer Problemstellung zur Verfügung zu stellen. Insbesondere für KMUs können diese Punkte eine große Bedeutung haben, da diesen im Gegensatz zur Großindustrie, meist hoch spezifisch ausgebildete und häufig auch promovierte Wissenschaftler für die Problemlösung fehlen.
Keynotes aus Hochschule und Industrie
Diesen Aspekten soll auf der Partec 2016 nicht nur in Form des Mottos ‚Industry meets Science‘ Rechnung getragen werden, sondern auch durch die Auswahl der Vortragenden für die Keynote-Vorträge. Diese werden gleich verteilt von renommierten Wissenschaftlern aus den Hochschulen sowie von erfolgreichen Industrievertretern aus dem chemischen, pharmazeutischen und Lebensmittelbereich gehalten. Zusätzlich wird am zweiten Tag, nachmittags, ein koordinierter Ausstellungsrundgang der Partec Teilnehmer auf der Powtech stattfinden. Einzelne, nach Fachinteressen zusammengestellte Gruppen, werden einen geführten Rundgang über die Powtech machen. Bei diesem werden die jeweiligen Austeller neue, spezifisch auf die Interessen der jeweiligen Partec Gruppe abgestimmte Produkte mit ihren Möglichkeiten vorstellen. Eine von den Wissenschaftlern und der Industrie gemeinsam besuchte Exhibition Party wird den Tag abschließen und genügend Zeit für weiterführende Diskussionen bieten.
Thematisch stehen u. a. Prozesse der Partikelbildung, Partikelcharakterisierung, Messmethoden und Messgeräte, Prozesse wie die Agglomeration, Formulierung und Beschichtung sowie alle industriellen Partikel-Anwendungen im Mittelpunkt der Partec. Die einzelnen Sessions sind in diesen Jahr jedoch nicht an den einzelnen Unit-Operations ausgerichtet, sondern orientieren sich an den spezifischen Eigenschaften zur Vorhersage von Prozess-Eigenschaftsfunktionen partikulärer Systeme, wie z.B. den grenzflächen-bestimmten Prozessen, den von (Nano-)Partikeln strukturierten Materialien oder den Eigenschaften von Partikeln im Kontakt.
Schwerpunkt Modellierung und Simulation von Partikeln
Einen großen Schwerpunkt wird die Modellierung und Simulation von Partikeln und den damit verbundenen Prozessen bilden. Gerade dieser Bereich hat durch die in den letzten Jahren stattgefundene rasante Entwicklung sowohl in der Computertechnik als auch in den benötigen Computerprogrammen einen sehr starken Auftrieb erfahren, so dass auch in der Zwischenzeit industrielle Anwendungen in den Fokus gelangt ist. Es scheint nicht mehr allzu lange zu dauern, bis Simulationen in der Lage sind, exakte und für die Industrie belastbare Aussagen über die Auslegung und das Verhalten von partikeltechnischen Prozessen zu liefern. Und das bei vertretbaren Rechenzeiten auf handelsüblichen Computern.
Aber auch die anwendungsrelevanten Aspekte der Partikeltechnologie finden sich in umfangreicher Form im Programm wieder. So wird es durchgehend über die drei Tage eine eigene Sektion zu den Anwendungsrelevanten Aspekten im Bereich der Partikeltechnik geben. Darüber hinaus eigene, fachspezifische Sektionen z. B. zu pharmazeutischen Partikeln oder Partikeln in den Lebenswissenschaften und in der Lebensmitteltechnologie. Ergänzt wird das siebenzügige Vortragsprogramm schließlich durch Abschlusskolloquien einiger von der EU geförderten Initiativen sowie einer offenen Diskussionsrunde zur Entwicklung der Partikeltechnologie in ihren unterschiedlichen Anwendungsgebieten.