Die Multitalente - Neue Anwendungen der flammenlosen Druckentlastung in der Schüttgutindustrie
04.02.2016 -
Für Q-Rohr und Q-Box zur flammenlosen Druckentlastung ergeben sich laufend neue Anwendungsbereiche bei Metallstäuben, Generatoren, Schiffsmotoren, bei pneumatischen Förderungen von Schüttgütern.
Q-Rohr und Q-Box, die Originale der flammenlosen Druckentlastung, werden durch Rembe stetig weiterentwickelt. Verschiedenste neue Einsatzgebiete sind so entstanden: Anwendungen für Metallstäube, Generatoren, Schiffsmotoren und pneumatische Förderungen von Schüttgütern. Neu ist auch eine Inspektionskamera, mit der die Q-Box im Rahmen von Prüfungen zur Explosionssicherheit schnell und einfach von innen inspiziert werden kann, ohne dass Inspektionsöffnungen demontiert werden müssen. Rembe hat sich unlängst „Consulting. Engineering. Products. Service.“ auf die Fahnen geschrieben. Was es damit auf sich hat, lesen Sie am Ende dieses Artikels.
Viel mehr als „nur“ flammenlose Druckentlastung
Stillstand ist Rückstand – und langweilig noch dazu. Die umtriebigen Rembe-Ingenieure entwickeln deshalb ständig neue Produkte und stürzen sich mit Begeisterung auf bisher ungelöste Kundenprobleme. Dazu gehören unter anderem der im Explosionsschutz integrierte Schallschutz von Mühlen o. ä. und der Schutz von Ansaugleitungen pneumatischer Förderer, beides vorrangig in der Schüttgutindustrie. Ersteres ist vor allem für Anlagen interessant, die nah an Wohngebieten oder sonstigen lärmempfindlichen Bebauungen liegen.
Für Ansaugleitungen waren bisher ein Luftfilter zum Abhalten von Fremdpartikeln sowie massive Rückschlagklappen oder Explosionsschutzventile, die einen nicht unerheblichen Druckverlust verursachen, notwendig. Eine Modifikation des Q-Rohr schafft Abhilfe: statt Filter und Entkopplungseinrichtung wird ausschließlich das Q-Rohr eingesetzt, eine wirtschaftlichere Lösung hinsichtlich Anschaffungskosten und Wartung.
Aber auch abseits des Explosionsschutzes für Schüttgüter haben die Briloner die Nase vorn: Das Q-Rohr ist als erste flammenlose Druckentlastung für Metallstäube nach DIN EN 16009 zertifiziert und schützt zudem LNG- oder Dual-Fuel-Motoren von Schiffen im Explosionsfall.
Mit Hilfe einer speziellen Kamera kann die Q-Box ab sofort im eingebauten Zustand von innen inspiziert werden. Dieses neue Zubehör gibt Anwendern in kürzester Zeit Aufschluss über den Zustand der verbauten Berstscheibe. Zusätzlich kann nach einer Explosion das Innere der Q-Box schnell inspiziert werden.
Consulting. Engineering. Products. Service.
Mit diesen vier Schlagworten drücken die Spezialisten aus Brilon für Explosionsschutz in der Schüttgutindustrie aus, was sie schon seit Jahren machen: Anlagen begehen, Sicherheitskonzepte und Produkte kundenspezifisch entwickeln, Kunden bei der Inbetriebnahme und Wartung unterstützen.
Immer beliebter wird auch der Rush-Order Service: Wenn es der Kunde wünscht, kann gegen einen Aufpreis eine sofortige Produktion veranlasst werden. In Zeiten der Reduzierung von Lagerstätten ein attraktives Angebot. Dazu haben die Sauerländer eine Lieblingsgeschichte: Vor drei Jahren erhielt Rembe an Weihnachten (das Unternehmen ist das ganze Jahr über immer per Telefon erreichbar) eine eben solche Rush-Order. Ein Mitarbeiter aus dem Verkauf, der Produktionsleiter sowie zwei seiner Mitarbeiter beendeten somit frühzeitig das Weihnachtsfest und starteten umgehend die Produktion. Damit nicht genug, wurden die Produkte vom Käufer via Privatjet abgeholt. „Es schien wirklich eilig zu sein“ sagt Produktionsleiter Friedhelm Kesting mit einem Augenzwinkern.
Firmeninfo
Rembe bietet Kunden branchenübergreifend Sicherheitskonzepte für Anlagen und Apparaturen in den Bereichen Explosionsschutz, Druckentlastung, Industrielle Messtechnik und Probenahme. 1973 gegründet, beschäftigt REMBE heute 140 Personen in Brilon und 30 in den Tochtergesellschaften und erwirtschaften mehr als 30 Mio. € Umsatz. 2006 wurde die Rembe Fibre Force als Spezialist für faseroptische Sensoren. Gegründet.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Brillon verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, indem Consulting, Engineering und Service die vorrangig selbst entwickelten und in Eigenfertigung hergestellten Produkte ergänzen. Zu den wichtigsten selbst entwickelten Produkten und Verfahren zählen die Knickstab-Umkehrberstscheibe KUB und die Technologie der flammenlosen Druckentlastung. Explosionstechnische Entkopplung, Explosionsunterdrückung, Beatmungsventile und Zubehör vervollständigen das Programm.
Bisher war das Unternehmen in drei Geschäftsbereiche unterteilt: Explosionsschutz, Druckentlastung und Industrielle Messtechnik. Letztere sowie die 1998 gegründete Kersting Sampling + Grounding haben sich unabhängig von einander zu Experten der Schüttgutindustrie entwickelt. Ende vergangenen Jahres wurden diese beiden Unternehmensteile zu Rembe Kersting zusammengeführt. Das neu entstandene Unternehmen stattet nun weltweit die Schüttgutbetriebe verschiedenster Branchen mit Messtechnik, Probenehmern und elektrostatischen Erdungssystemen aus.