Dr. Martin Egger, Pharmaserv Logistics / Strategische Relevanz der Logistik erkannt
10 Jahre Logistik – Für Chemie und Pharma in CHEManager
Wie andere Industrien auch, unterliegt die Pharmalogistik weitreichenden Veränderungen. Globalisierung, zunehmender Kostendruck, sinkende Margen durch auslaufende Patente sowie steigende regulatorische Anforderungen sind maßgebliche Ursachen dafür.
Während die traditionellen Märkte in Westeuropa durch Stagnation gekennzeichnet sind, hat auf globaler Ebene das nahezu explosive Wachstum der Emerging Markets die Pharmalogistik zu Veränderungen gezwungen. Zum einen gilt es, immer größere Mengen in diese Länder zu bewegen, zum anderen haben sich die Versandstrukturen hin zu immer kleineren Chargen entwickelt.
Pharmaunternehmen haben die strategische Relevanz der Logistik erkannt, ihre Funktionen konsolidiert und Verantwortlichkeiten zentralisiert. Themen wie Outsourcing, Restrukturierung und strategische Partnerschaften kommt jetzt eine hohe Bedeutung zu.
Die Einführung der GDP-Richtlinie in 2013 war mit vielen Diskussionen verbunden. Wer schon mit temperaturempfindlichen Produkten zu tun hatte, hatte die Anforderungen in der Regel schon weitgehend umgesetzt. Die Logistik der weniger sensiblen Produkte im ambienten Bereich ist dagegen jedoch seitdem verstärkt im Umbruch.
Für die Zukunft ist eine noch tiefere Integration der Pharmalogistiker in die Prozesse der Hersteller zu erwarten, auch Value added Services werden vermehrt nachgefragt. Gleichzeitig bedarf es zunehmend der Fähigkeit, mit anderen Logistikunternehmen global zu kooperieren. Dies ist nicht nur wünschenswert, sondern Teil des Erfolgs.
Die zunehmende Patientenfokussierung wird auch der Pharmalogistik weitere Entwicklungsfelder bescheren. Erste Ansätze im Bereich Home Care werden um zahlreiche weitere Services ergänzt, um dem Patienten einen Mehrwert zu verschaffen.