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Industrieservice-Unternehmen sehen neue Chancen in der Energiewende

03.03.2015 -

In einer Umfrage beklagen Industrieservice-Anbieter, dass ein Großteil des Service-Geschäfts unvorhersehbar sei. Daher bleiben hohe Flexibilität und die Verfügbarkeit von benötigten Service-Kräften im Bedarfsfall die entscheidenden Wettbewerbsfaktoren im Dienstleistungsgeschäft. Die Energiewende wird von vielen Unternehmen als Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit gesehen, berge allerdings auch Chancen für die Dienstleister in Punkto Beratung und Management.

Auf rund 45% beziffern führende Industrieservice-Unternehmen in Deutschland die Zahl der außerplanmäßigen Arbeitseinsätze im Geschäftsjahr 2013. Die Teilnehmer der Lünendonk-Studie 2014  sehen auch für die nächsten Jahre keine nennenswerte Steigerung des Anteils des planbaren Geschäfts - auch weil Budgets für proaktive Instandhaltung (Predictive Maintenance) auf Anwenderseite aktuell noch selten bereitgestellt werden. „Das Geschäft bleibt nach wie vor durch den reaktiven Einkauf von Services im akuten Bedarfsfall geprägt. Langfristige Partnerschaften mit proaktiven Instandhaltungskonzepten sind Modelle, die sich zurzeit erst entwickeln", kommentiert Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter bei der Unternehmensberatung. Industrieservice - das bedeutet in der Regel lokales Geschäft, außerplanmäßige Instandsetzungs- und Reparatureinsätze und damit eine im hohen Maße erforderliche Verfügbarkeit auf Dienstleisterseite.

Kapazitäts- und Einsatzplanung als Herausforderung

Die fehlende Konstanz im Alltagsgeschäft stellt die Dienstleister vor die Herausforderung, die benötigten Service-Kräfte in erforderlicher Quantität und Qualität vorzuhalten und zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort zur Verfügung stellen zu können. Um die Planung von Einsatzzeiten effizienter und flexibler zu gestalten, setzen die die Industrieservice-Anbieter (IS) immer stärker auch auf technische Hilfsmittel wie Smartphones und Tablet PCs. Laut Studie nutzen bereits 70% der Unternehmen herkömmliche oder speziell für den Einsatz in und an Produktionsanlagen konzipierte Assistenzgeräte.

Dabei stehen zwar Entlastung bei Dokumentationsaufwendungen im Kundeneinsatz sowie systematischere Erfassung von Material- und Zeiteinsatz im Vordergrund, allerdings dienen sie auch zur effizienteren Steuerung und Koordination der Service-Mitarbeiter. „Im Wissen, dass Flexibilität und kurzfristige Verfügbarkeit im Ernstfall einen erheblichen Wettbewerbsfaktor darstellen, reagieren die Industriedienstleister dementsprechend auf zentrale Kundenanforderungen", sagt Sebastian Schramm, Berater und Co-Autor der Studie. Bei der Erfolgsbewertung der Zusammenarbeit bleibt jedoch die erbrachte Service-Qualität der entscheidende Faktor. Stillstände und Produktionsausfälle wirken sich vor allem im intensiven globalen Wettbewerb zum Teil dramatisch für die Auftraggeber von Industrieservices aus. Hohe Fehlerquoten und lange Bearbeitungszeiten von Störfällen ziehen in der Regel einen Wechsel des Service-Partners nach sich.

Energiewende birgt Risiken, aber auch enorme Chancen

Zuletzt korrigierte das Bundeswirtschaftsministerium die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,8 auf 1,2% nach unten. Für das laufende Jahr erwartet die Bundesregierung ein Wachstum von 1,3 statt bisher 2,0%. Diese Zahlen decken sich mit den Umsatzentwicklungen der befragten IS-Anbieter aus dem Jahr 2013 und dokumentieren die hohe Abhängigkeit der Dienstleister zur Auftragslage ihrer Kunden. Dennoch stimmen wachsende Fremdvergabequoten die befragten Unternehmen losgelöst von der konjunkturellen Entwicklung hoffnungsfroh. Sie gehen im Mittel von individuellen Umsatzsteigerungen von über 5,0% für das Jahr 2014 aus (2015: 7,5%).

Allerdings sorgen die verschiedenen Überlegungen im Zuge der Neugestaltung der Energieversorgung derzeit für Unsicherheit und gefährden neue Investitionen der Industrieunternehmen in Deutschland. Eine Abwanderungswelle deutscher Betriebe ins kostengünstigere Ausland befürchten auch einige Dienstleister. Knapp 40% der Studienteilnehmer glauben, dass die Energiewende eine Bedrohung für ihre Branche darstellt; immerhin ein Viertel bewertet sie auch als Risiko für das eigene Unternehmen. Allerdings sehen über 60% der Befragten, dass die Industriedienstleister auch eine tragende Rolle innerhalb dieser volkswirtschaftlichen Aufgabe übernehmen können. „Wenn die IS-Anbieter ihre Kompetenz im Energiemanagement weiter ausbauen und ihren Kunden Effizienzkonzepte für Einsparungen anbieten, können sie ihre Position als Partner der Industrie nachhaltig stärken und einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt des Wirtschaftsstandorts Deutschlands leisten", meint Schramm.

Studienbezug

Die aktuelle Studie liefert Zahlen, Daten und Fakten von 36 in Deutschland tätigen Industrieservice-Unternehmen - darunter die 15 führenden. Sie ist hier als PDF-Datei zum Preis von 1.600,- EUR (exklusive Mehrwertsteuer, inklusive Versand) erhältlich.
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