Anlagenbau & Prozesstechnik

Effektiv, sicher und vielseitig: die neuen Reinraumsauger

19.02.2015 -

Reinraumsauger werden in vielen Reinräumen ergänzend zur täglichen manuellen Bodenreinigung (mit Wischmopps) eingesetzt.

Mit Hilfe von Reinraumsaugern werden Kontaminationen aufgenommen, die im Produktions­prozess entstehen, wie beispielsweise Feste Formen (Pulver, Tabletten), Glasbruch (Vials, Ampullen, Spritzen) oder auch größere Mengen an Flüssigkeiten. Dabei gibt es nicht den Reinraumsauger und auch - dies vorweg - keine Norm oder Klassifizierung. Vielmehr wird ein Sauger durch die Summe seiner Merkmale zum „Reinraumsauger".

Materialien
Anforderung für den Einsatz in Reinräumen ist grundsätzlich ein „reinraumtaugliches Design".Gemäß einschlägigen Normen gehören dazu einige wesentliche Merkmale (unabhängig von Reinraumklassifizierungen):

  • Verwendung von Edelstahl (Praxisanforderung Werkstoffnummer 1.4301 oder höher); alternativ reinraumtauglicher Kunststoff
  • Schläuche, Griffe und Werkzeuge aus reinraumtauglichen Materialien (s. o.)
  • Filterung HEPA/ULPA, konform mit der Luftreinheitsklasse des Einsatzbereiches

Empfehlenswert ist, dass beim Design des Reinraum-Saugers folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Autoklavierbarkeit von Auffangbehälter und Filterkammer (mindestens), sofern in mikro­biologisch überwachten Bereichen (GMP) eingesetzt
  • Fettfreie Lenkrollen mit hoher Schwingungsdämpfung und möglichst niedrigem Abrieb
  • Alle Elemente leicht demontier- und austauschbar
  • Gute Reinigbarkeit der einzelnen Komponenten
  • Staubbeutel nicht aus Papier/Zellulose, sondern aus Mikrofaser, außerdem leicht und sicher verschließbar, um ein Austreten der Medien bei Beutelwechsel zu verhindern
  • Mehrstufiges Filtersystem - vor und hinter dem Motor mindestens eine HEPA H14-Filterung (99,995 %)
  • Manometer zur Überwachung der Filter­sättigung und Kontrolle der Saugleistung
  • Autoklavierbarer, flexibler Saugschlauch, ­Düsen und Handstücke gem. den individu­ellen Anforderungen (z. B. aus Edelstahl / 
  • Silikon / Kunststoff)

Die tatsächliche Anwendung vor Ort definiert die einzelnen Punkte und Anforderungen. Der eingesetzte Reinraum-Sauger sollte so konfiguriert sein, dass prozessspezifische Vorgaben berücksichtigt werden können, z. B. EX-Schutz oder Verwendung silikonfreier Bauteile.

Ergonomie
Bei der regelmäßigen Arbeit mit einem Reinraum-Staubsauger ist es wichtig, dem Personal möglichst leichte und einfache Abläufe zu ermöglichen. Dazu sollte der Sauger folgende Eigen­schaften aufweisen:

  • Schneller und einfacher Beutelwechsel möglich
  • Optimal ist ein absenkbarer ­Kessel, der separat ausgeschleust werden kann, um die aufgenommenen Medien kontaminationsfrei und sicher aus dem Reinraum zu bringen
  • Ablagekorb für Zubehörteile ­(Düsen, Beutel, Tücher etc.)
  • Einfach und schnell zerlegbar
  • Alle Filter leicht zugänglich und einfach ­zu wechseln
  • Einfaches Arbeiten

Neben dem eigentlichen Saugen wird der Beutelwechsel die häufigste Anwendung des Personals sein. Daher sollte entsprechendes Augenmerk darauf gelegt werden, dass der Filterbeutel mit möglichst wenigen Handgriffen erreichbar ist und schließlich auch schnell und einfach ausgewechselt werden kann. Idealerweise geschieht dies außerhalb der Produktionsbereiche (z. B. in der Materialschleuse). Hilfreich ist hier, wenn der Kessel mit den aufgenommenen Saugmedien separat ausgeschleust werden kann, während der Sauger selbst an Ort und Stelle in der Produktion verbleiben kann. Außerdem sollte der Sauger leistungsstark sein, gleichzeitig aber eine möglichst niedrige Geräuschbelastung bieten.

Sicherheit
Insbesondere bei der Aufnahme von potenziell gesundheitsgefährdenden Substanzen spielt die Sicherheit für den Anwender eine große Rolle. Die Medien (wie z. B. Zytostatika oder hochwirksame Stoffe) sollen zuverlässig, berührungsfrei aufgenommen werden. Wichtig ist, dass der Anwender die Medien nicht mit den Händen berühren muss. Nach der Speicherung im Beutel ist eine sichere Entsorgung wichtig.
Werden Aerosole oder kritische Dämpfe gesaugt, sollte ein zusätzlicher Aktivkohlefilter im Reinraum-Sauger integriert werden, um diese zu neutralisieren. Um die Reinraumqualität nicht negativ zu beeinflussen, sollte der Ausblasfilter so angebracht sein, dass eine möglichst laminare Führung der Ausblasluft erreicht wird. Außenstehende Ausblasfilter bergen das Risiko der Turbulenzentstehung in der Reinraumluft. Wichtigster Punkt zum Thema Sicherheit ist die Qualität und Anordnung der Filtermedien, schließlich darf die Ausblasluft die Raumqualität nicht durch zusätzliche Partikelabgabe gefährden. Je nach Reinraumklasse und Anforderung sollten mindestens ein Filter vor und ein Filter hinter dem Motor eingebaut sein, mit einer Abscheideleistung von mindestens 99,995 %.

Saugbeutel
Der eingesetzte Saugbeutel muss in erster Linie das Sauggut sicher aufnehmen und speichern. Dafür sind mehrlagige Mikrofaserbeutel ideal - diese können sogar kleine Flüssigkeitsmengen speichern, z. B. beim Aufnehmen von Vials mit Flüssigkeiten in einem Schritt. Papierfilterbeutel dagegen können durch Glasscherben leicht beschädigt werden, was zu Partikelaustritt führen kann, besonders beim Beutelwechsel.
Die Filterleistung von mehrlagigen Mikrofaserbeuteln erreicht bis zu 99,5 %, sodass die Hauptfilter geschont werden und eine deutlich längere Standzeit erreicht werden kann. Nicht zuletzt sollte der Saugbeutel leicht und einfach verschließbar sein, damit keine Kontaminationen durch ausgetretene Medien entstehen können.
Hydroflex bietet mit dem PurVac AN30 einen der ausgereiftesten Reinraum-Sauger, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Dieses Modell ist bei vielen Pharmabetrieben und in technischen Reinräumen im Einsatz - auch dort, wo es um kritischste Anwendungen geht. Die PurVac-Lösung berücksichtigt alle zuvor beschriebenen Anforderungen und bietet darüber hinaus einige wesentliche Vorteile:

  • Ausführung komplett aus elektropoliertem Edelstahl, vollständig autoklavierbar (außer Motoreinheit)
  • 4-fach Filterung: Mikrofaserbeutel (1),
  • Polyesterfilter (2), ULPA vor dem Motor (3), ULPA nach dem Motor (4)
  • Spezielle ULPA-Filter mit einem Abscheidegrad von 99,9995 % > 0,12 µm
  • Mikrofaserbeutel aus mehrlagigem Poly­ester-Mikrofaser-Material
  • Aufnahme von nassen sowie trockenen Me­­dien ohne Umrüsten - Ideal also zur ­Auf­nahme von Glasbruch, Vials geeignet
  • Alternativ mit Schwimmersystem für das Saugen von Flüssigkeiten - Wechsel in ­< 1 Minute
  • Kessel mit Hygienic Design, schnell und ­einfach reinigbar, autoklavierbar
  • Zusätzliche Filterstufe, mehr Sicherheit
  • Laminare Führung der Abluft, verhindert Luftverwirbelungen
  • Ergonomischer Fahrwagen mit Bügel und integriertem Ablagekorb für Zubehörteile
  • Kompatibel mit einer weiten Auswahl an professionellem Zubehör - vom autoklavierbaren, glattwandigen Saugschlauch bis hin zu Saugdüsen aus verschiedensten Werkstoffen
  • Individuelle Konfigurationsmöglichkeit des Saugers zur spezifischen Anpassung an alle Anforderungen im Reinraum

Vor allem: Absenkbarer, autoklavierbarer Kessel zum schnellen und ergonomischen Ausschleusen. Die Saugereinheit kann auf dem Fahrwagen am Einsatzort (z. B. im Sterilbereich) stehenbleiben. Für besonders kritische Anwendungen wird auch ein PurVac Sauger als SafetyChange-Einheit mit selbstschließenden Ventilen und Einweg-Kessel zur Aufnahme und kontaminationsfreien Entsorgung von toxischen oder gesundheitsgefährdenden Stoffen angeboten.
Auch bei den Motoren bietet sich die Möglichkeit zur individuellen Anpassung, sodass Parameter wie das Saugvolumen oder der Kesselinhalt auf prozessspezifische Anforderungen exakt abgestimmt werden können. Die Sauger werden vielfach als mobile, handliche Einheiten eingesetzt, eignen sich jedoch auch zur stationären Anwendung, und können auf Wunsch sogar für den Dauerbetrieb und zur Kopplung an Produktionsanlagen verwendet werden. PurVac steht für Qualität made in Germany - für mehr Effizienz und Sicherheit, auch bei höchsten Anforderungen.

 

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