Neues OP-Zentrum am Campus Großhadern Das Klinikum der Universität München fertiggestellt
24.11.2014 -
Im Neubau des OP-Zentrums des Klinikums der Universität München am Campus Großhadern, bei dem Lindner Reinraumtechnik mitunter federführend beim Innenausbau der Operationssäle sowie auch bei anderen Bereichen des Klinikums war, entstand in einer Bauzeit von sechs Jahren auf ca. 14.500 m2 Grundfläche ein neues Hochleistungs-OP-Zentrum nach modernsten nationalen und internationalen Standards. Neben der „OP-Peripherie", wie Sterilfluren, Ein- und Ausleitungsräumen, Versorgungsschleusen und Büros, galt das Hauptaugenmerk den 32 Hochleistungs-OP-Sälen, von denen jeder auf einen ausgewiesenen Fachbereich spezialisiert ist. So befinden sich beispielsweise die Fachbereiche minimal-invasive Chirurgie, Unfallchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Herz-Thorax-Gefäßchirurgie und viszerale und plastische Chirurgie sozusagen „Tür an Tür". Die OPs sind nach den individuellen Anforderungen an den jeweiligen Aufgabenbereich mit modernsten, fachspezifischen Spezialgeräten ausgestattet. Ein technisches Highlight stellen dabei unter anderem die vier Hybrid-OPs sowie die CT-OPs dar, welche mittels strahlungsgeschützten, elektrisch betriebenen dreiflügeligen Teleskopschiebetüren abtrennbar sind und vom Schaltraum aus Einsicht durch spezielle Strahlenschutzverglasungen bieten.
Die CT-OPs sind zudem mit einer „CT-Parken"- Funktion ausgestattet, welche es erlaubt, dass zwei OPs Zugriff auf ein und dieselbe CT-Ein-
heit haben, wobei durch eine Schleusenfunktion der Teleskopschiebetüren Kreuzkontaminationen ausgeschlossen werden. Um maximale Sicherheit während des radiologischen Vorgangs zu gewährleisten, kommen Strahlenschutzverglasungen mit Bleiäquivalentstärken von bis zu Pb 3,0 zum Einsatz. Den dazugehörigen Schaltraum bildet eine freistehende Konstruktion aus OP-Wänden mit spezieller „Über-Eck"-Verglasung.
Im weiteren Leistungsumfang der Lindner Reinraumtechnik befanden sich 30 OP-Drehflügel- und 64 OP-Schiebetüren in zahlreichen Ausführungsvarianten und über 2500 m2 hochflexibel ausstattbare OP-Wände (als Vollwände mit unterschiedlichen Wandstärken, Vorsatzschalen sowie Verglasungen inkl. elektronisch bedienbaren, innen liegenden Jalousien und Strahlenschutz-Rollos). Als Besonderheit kamen auch Glaswände mit in Streifenoptik bedruckten VSG-Folien und 22 dazu passende Schiebetüren zur Ausführung, bei welchen die Laufwerkskästen flächenbündig mit den Deckensystemen ausgeführt wurden. Eine technische Herausforderung stellte die große Anzahl an Wandheizungen („Lindner Thermowall") mit weit über 6000 lfm Heizungsrohren verteilt auf etwa 1550 m2 Fläche dar. Weiter wurden u. a. von innen reinigbare Abluftkanäle, 1.600 lfm Rammschutz und T30-Automatikschiebetüren realisiert. Um Zugang zur teilweise hochsensiblen Technik und den im OP benötigten Medien zu gewährleisten, wurden zahlreiche hygienegerechte Revisionsöffnungen installiert, welche einen komfortablen Wartungszugang zum Wandhohlraum ermöglichen. Die Oberflächen der Wände und Türen wurden in pulverbeschichtetem Edelstahl ausgeführt, wodurch alle aktuellen Hygiene-, Reinigungs- und Desinfektionsstandards erfüllt sind. Hierbei wurde ein besonderes Farbkonzept des Nutzers umgesetzt, welches in großen Teilen des Neubaus Anwendung findet und verschiedene Gelb- bis Rottöne aus der NCS-Farbkarte beinhaltet. In weiteren Klinikumbereichen, wo teilweise klassische Trockenbauarbeiten ausgeführt wurden, wurden über 10.000 m2 Gipskartonwände verbaut.
Im Neubau befinden sich zudem ein ambulantes OP-Zentrum mit weiteren vier Operationssälen, eine Notaufnahme und eine Sterilisationseinheit, sowie 70 Intensivbetten in dem knapp 196 Mio. Euro teuren Neubau, was den Campus Großhadern zu einem der leistungsstärksten und modernsten in Europa macht. Um interdisziplinäres Arbeiten und die Verknüpfung von Fachbereichen zu fördern, wurden die verschiedenen Bereiche bewusst in einem Gebäude angesiedelt. Damit bringen zukünftig nahezu 10.000 Mitarbeiter aus über 90 Nationen ihre Kompetenz im LMU-Klinikum ein. 1.700 Mediziner und 3.400 Pflegekräfte kümmern sich um das Wohl der 80.000 stationären und 380.000 ambulanten Patienten pro Jahr.