Anlagenbau & Prozesstechnik

Praxistipp von Bürkle: Beprobung

Für jedes Schüttgut das passende Probenahmegerät

05.07.2013 -

CITplus - Wie repräsentative Proben gezogen und Aussagen über Qualität, Beschaffenheit oder Zusammensetzung des Materials gemacht werden können, zeigt dieser Praxistipp.Beprobungstechnik - physikalische und analytische Probe.

Schüttgut wird meist in die Kategorien grob , mittel- und feinkörnig sowie pulverförmig unterteilt. Möchte man mit den Probenahmen eben diese Korngröße bestimmen, spricht man von einer physikalischen Analyse. Ebenso kann mit der physikalischen Probe auch die Schüttdichte, die Materialverteilung, die Materialbeschaffenheit, Materialform und nach Bedarf Verfärbung oder Verschmutzung bestimmt werden. 
Dies stellt gewisse Anforderungen an die Beschaffenheit des Probenehmers, weniger an das verwendete Material. Die Probenahme muss unter geringstmöglicher Reibung und Druck erfolgen, um die Veränderung der Korngröße auszuschließen.
Bei der analytisch/chemischen Probe wird ein Material auf seine Zusammensetzung geprüft. Hier ist besonders auf Reinheit zu achten. Dafür kann manchmal die Materialbeschaffenheit außer Acht gelassen werden, weil die Probe speziell aufbereitet wird, z. B. durch mischen, teilen, zerkleinern. Hier können also auch Probenehmer verwendet werden, die die physikalische Materialbeschaffenheit verändern.

Für jede Voraussetzung den ­passenden Probenehmer
Die Wahl des richtigen Probenehmers unterliegt vielen verschiedenen Auswahlkriterien. Sie richtet sich nach dem zu beprobenden Material ebenso wie nach der Art der Probenentnahme, nach dem Behälter oder dem Ort, an dem sich das Material befindet, und nach der Häufigkeit nach der Stichproben gezogen werden müssen.
Vor allem bei Schüttgut besteht das Problem der Entmischung, durch Transport, Abwurf oder Umschlag. Kleine Teile setzen sich ab und alle große werden nach oben getragen. Würde man jetzt nur die Oberfläche beproben wäre das Ergebnis falsch.
Um dies zu vermeiden muss eine Allschichtprobe aus allen Schichten eines Gebindes z. B. durch die komplette Breite eines BigBags oder die komplette Tiefe eines Silos gesammelt werden. Somit erhält man einen repräsentativen Querschnitt.
Zur Entnahme dieser Allschichtproben eignet sich besonders ein Zonensammler (Allschichtsammler für Mischproben, Multi-Sammler für mehrfache Einzelproben). Für grobkörniges Schüttgut und große Probenmengen gibt es Jumbo-Sammler, mit einem Kammervolumen von bis zu drei Litern.
Eine besondere Herausforderung sind stark verdichtende Schüttgüter, es ist oft nur schwer oder gar nicht möglich in solche Medien einzustechen. Allschicht-Bohrer mit Bohrschaufeln graben sich ohne großen Kraft- und Zeitaufwand in die gewünschte Tiefe.
Ist das Pulver oder Granulat nicht rieselfähig benötigt man einen Schürfstecher, hier wird die Probe mittels einer Schürfkante in das Probenrohr gefördert.
Für die Probenahme aus LKWs oder Bahnwaggons sind verlängerbare Probenehmer notwendig wie z. B. den Silobohrer der Tiefen bis zu 3,5 m erreicht.
Im Pharmabereich gibt es besondere Richtlinien (z. B. FDA), hier müssen Doppelproben gezogen werden, ohne dass sich das Schüttgut durch mehrmaliges einstechen entmischt, hierfür wurde der Novartos Pharma-Zonensammler entwickelt.
Ebenfalls wichtig im Bereich Pharma ist die Probenmenge, bei hoch wirksamen, teuren oder aktiven Pulvern sammelt man nur geringe Mengen (ab 0,1 ml) für eine Untersuchung.

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