Anlagenbau & Prozesstechnik

Kreditkrise bremst Konsolidierung

28.06.2013 -

Kreditkrise bremst Konsolidierung – Die weltweite Kreditkrise hat das Konsolidierungstempo in der Chemieindustrie deutlich gebremst.

Im ersten Quartal 2008 sei der Gesamtwert der weltweit angekündigten Zusammenschlüsse und Übernahmen von 28 auf 11 Mrd. US-$ eingebrochen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhousecoopers in ihrer jüngsten Marktanalyse.

„Die Zahlen des ersten Quartals lassen sich zwar nicht ohne Einschränkungen auf das Gesamtjahr hochrechnen, dennoch ist für 2008 mit einem deutlich niedrigeren M&A-Volumen als im Vorjahr zu rechnen", sagte Volker Fitzner, verantwortlicher Partner für den Bereich Chemicals bei PwC Deutschland.

„Bei größeren Deals dürften vor allem strategische Käufer zum Zuge kommen, während sich große Private-Equity-Fonds aufgrund der Auswirkungen der Kreditkrise zumindest vorübergehend zurückhalten werden."

Die Auswirkungen der Kreditkrise zeigten sich in der Chemiebranche mit Hinblick auf die M&A-Aktivitäten erst zu Beginn des Jahres 2008: Auf Private-Equity-Fonds und andere Finanzinvestoren seien im Auftaktquartal nur noch rund 10 % des Transaktionsvolumens entfallen, während ihr Anteil in den Jahren 2006 und 2007 jeweils deutlich über 20 % lag.

„Allerdings spiegeln diese Zahlen die Bedeutung der Finanzinvestoren nicht vollständig wider. So zählen einige Chemieunternehmen als strategische Käufer, obwohl sie selbst in Private-Equity-Besitz sind", so Fitzner.

Von Januar bis März 2008 wurden 154 Deals verzeichnet: Nur 20 Übernahmen hatten ein Volumen von mehr als 50 Mio. US-$. Im ersten Quartal wurden vier so genannte Mega-Deals mit einem Wert mehr als 1 Mrd. US-$ abgeschlossen.

Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2007 gab es 19 Fusionen und Übernahmen dieser Größenordnung, jeweils drei Transaktionen in 2007 hatten Volumina von mehr als 5 beziehungsweise über 10 Mrd. US-$.

Bei drei der vier größten Transaktionen des ersten Quartals 2008 traten Investoren aus der Region Asien-Pazifik als Käufer in Erscheinung.

Während es sich bei der Übernahme der chinesischen Qinghai Salt Lake durch die Qinghai Digital Net sowie der australischen Dyno Nobel durch Incitec Pivot um Zusammenschlüsse auf nationaler Ebene handelte, war die Übernahme des US-Konzerns General Chemical durch die indische Tata Chemicals der einzige internationale Mega- Deal.

Die größte Transaktion des ersten Quartals gab es in Ägypten:

Hier übernahm der DüngemittelHersteller OCI den Chemiebereich der Beteiligungsgesellschaft Abraaj Capital für knapp 3,4 Mrd. US-$. Der Übernahmemarkt dürfte sich weiter beleben, sobald die Finanzmärkte die Auswirkungen der Kreditkrise verarbeitet haben:

„Viele Private- Equity-Fonds verfügen noch über Kapital von Anlegern, das sie wegen der unsicheren Lage bislang nicht investiert haben. Zudem ist der Trend zur Restrukturierung in der globalen Chemieindustrie intakt. Die Unternehmen setzen weiterhin auf die Fokussierung ihrer Kompetenzen und stoßen bevorzugt zyklische und nicht zum Kerngeschäft zählende Geschäftsfelder ab", sagte M&A-Experte Fitzner.

 

 

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