Maximale Transparenz im Netzwerk
14.04.2013 -
Maximale Transparenz im Netzwerk – IT-System optimiert das Weitverkehrsnetz von Henkel.
Die 2006 erfolgte Migration auf ein Multiprotocol Label Switching (MPLS) basiertes Wide Area Network (WAN) bedeutete für den Markenartikelhersteller Henkel eine erhebliche Reduktion der Telekommunikationskosten.
Um beim Umstieg auf die neue Technologie auch die Datenkompression und die Transparenz zu optimieren, war der Einsatz eines Application Traffic Management-System erforderlich.
Neben der optimalen Bandbreitennutzung bei garantiertem Schutz der Anwendungsperformance liefert es eine detaillierte Einsicht in den Datenverkehr, so dass sich Kapazitäten präzise planen und Service Level Agreements (SLAs) überprüfen lassen.
Das Henkel Corporate Netzwerk umfasst weltweit rund 400 Standorte; die Region EMEA verfügt mit ihren wichtigsten Niederlassungen in Düsseldorf und einigen europäischen Hauptstädten über rund 255 Standorte.
Damit kritische Applikationen wie SAP, Lotus Notes oder Voice over IP in den Niederlassungen genauso flüssig laufen wie in der Zentrale, ist die Bandbreiten-Optimierung extrem wichtig.
In der Vergangenheit lief das Firmennetz überwiegend über Frame Relay Verbindungen. Teilweise kamen auch Punkt-zu-Punkt- Verbindungen über Virtual Private Networks (VPNs) zum Einsatz.
Die Datenkomprimierung erfolgte über Router. Zur Überwachung des Verkehrs dienten Netzwerk-Probes an den zentralen Standorten.
Vielseitiges Bandbreitenmanagement
Die Entscheidung für die Migration auf ein MPLS-WAN in der Region EMEA war ein notwendiger Systemwechsel. Der Umstieg auf die neue Technologie machte allerdings den Einsatz eines Reporting- und Performance-Managementsystems notwendig, um die Einhaltung der Qualitätsparameter und der SLAs überprüfen zu können.
Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung, die neben Transparenz auch Datenkomprimierung sowie eine Quality of Service mit besserer Granularität für die Applikationen bieten sollte, analysierte das Netzwerk-Team von Henkel den Markt.
Das Traffic Management-System von Ipanema erwies sich als geeignete Lösung: So verzichtet es auf eine starre Zuweisung der Applikationen zu einzelnen Klassen und bietet vielmehr eine anwendungsbezogene Netzwerkoptimierung inklusive Datenkomprimierung.
Das System misst in Echtzeit den über das WAN laufenden Datenverkehr und gleicht ihn mit den vorhandenen Kapazitäten ab. Die Zuteilung der zur Verfügung stehenden Bandbreite erfolgt unter Berücksichtigung der Anforderungen der Anwendungen sowie der User Experience. Steffen Gelessus, System Engineer bei Henkel, bezeichnet die Verwendung der Lösung als notwendige Ergänzung für die Migration:
„Der Einsatz eines Reporting- und Performance- Managementsystems war für uns ein wichtiges Argument bei der Entscheidung für die Migration. Ein MPLSNetz gleicht einer großen Wolke, in die Daten hineingehen und wieder herauskommen. Was fehlt, ist die Kontrolle über die Verbindungsqualität. Diese konnte uns nur ein Traffic Management-System liefern. So gesehen war das Ipanema-System für uns der „Enabler", um die Vorteile der MPLS-Technologie voll auszuschöpfen."
Darüber hinaus sei das System in der Lage, die starre Klassenzuordnung zu optimieren. So fährt er fort:
„MPLS kennt nur die Einteilung in eine bestimmte Anzahl von Klassen. Das reichte uns nicht aus. Mit dem Ipanema-System überwinden wir dieses rigide Konzept. Mit seiner feineren Abstufung erzielen wir eine optimale Quality of Service, so dass alle User-Sessions den notwendigen Schutz erhalten. Außerdem können wir dank seines rollenbasierten Rechte-Konzepts die einzelnen Applikationen unternehmensintern klassifizieren und priorisieren."
Implementierung und Konfiguration
Das neue MPLS-Netz von Henkel ging im Dezember 2005 mit den ersten Niederlassungen an den Start, die komplette Migration konnte Ende 2006 fast vollständig abgeschlossen werden.
T-Systems war sowohl für den Roll-out des MPLSWANs als auch für die Installation des Ipanema-Systems zuständig. Dessen zentrale Software-Komponente, die so genannte Ipanema Management Software Suite (IMSS), ist bei T-Systems im Network Operation Center implementiert, von wo sie eine schnelle Leitung mit Henkel verbindet.
IMSS aggregiert die an den einzelnen Standorten erfassten Messdaten und erlaubt den Netzwerkern die zentrale Steuerung und Überwachung des Systems. Im EMEA-WAN befinden sich an ca. 70 Prozent der Niederlassungen die Hardware-Komponenten des Ipanema-Systems.
Diese so genannten ip|engines kommunizieren permanent miteinander und dienen so der Messung, Steuerung und Optimierung des Netzwerkverkehrs.
Die verbleibenden, kleineren Standorte verfügen über keine eigene Hardware-Komponente, sondern werden durch virtuelle Ipanema-Entities optimiert. Auf diese Weise kann Henkel Kosten einsparen und besitzt dennoch eine Transparenz über das komplette Netzwerk. Die Kernelemente des Systems wurden vom Netzwerk-Team bei Henkel festgelegt.
Neben der Priorisierung der Applikationen erfolgte die Definition der SLAs, die Parameter wie Paketverlustrate, Verzögerung oder Jitter umfassen. Diese lassen sich anschließend mit Hilfe von Monitoring-Tools überprüfen, so dass die von T-Systems gelieferte Performance-Qualität kontrolliert werden kann.
Für die Bandbreitenplanung profitiert Henkel von der sehr feinen Granularität der Ipanema-Reportings, die sich für Subnetze, verschiedene Standorte oder auch einzelne Applikationen erstellen lassen.
„Auch im Reporting haben wir mit Ipanema einen großen Schritt nach vorne gemacht", so Gelessus. „Während andere Systeme mit 5- oder 15-Minuten-Einteilungen nur arithmetisch gemittelte Ergebnisse liefern, bietet Ipanema eine viel präzisere Abstufung: Wir können den Maximalwert innerhalb einer Minute erkennen und haben so eine ganz exakte Angabe für unsere Kapazitätenplanung."
Fazit
Das Netzwerk-Team bei Henkel ist mit der neuen Optimierungslösung sehr zufrieden. „Der Einsatz des Traffic Management-Systems ist für uns ein wahrer Quantensprung", resümiert Gelessus.
„So können wir die Bereiche Applikationspriorisierung und Reporting selbst konfigurieren und exakt unseren Bedürfnissen anpassen. Mit den Monitoring- und Reportingfunktionen erhalten wir die vollständige Transparenz über den Datenverkehr."
Kontakt:
Markus Ernsten
Ipanema Technologies GmbH, Wiesbaden
Tel.: 0611/97774-285
Fax: 0611/97774-111