Im Zeichen von Reach & Rohstoffen
14.11.2012 -
Im Zeichen von Reach & Rohstoffen – Ende Dezember 2006 wurde nach langem Ringen die Reach-Verordnung endgültig verabschiedet.
Im Juni dieses Jahres wird sie in Kraft treten. Bislang ist keineswegs klar, wie sich die neue Chemikalienpolitik auf die Lackhersteller auswirken wird, da die Ergebnisse der so genannten Reach Implementation Projects (RIPs) noch nicht vorliegen. Ziel der RIPs ist es, den verschiedenen an der Umsetzung von Reach beteiligten Gruppen Arbeitsanleitungen zu geben, um eine europaweit einheitliche Umsetzung in den Unternehmen und den Behörden sicherzustellen.
Gerade mittelständische Unternehmen, wie sie für die Lackindustrie typisch sind, benötigen eine praxisgerechte Umsetzung, um den Aufwand mit Reach in vertretbarem Umfang zu halten. Der Verband der deutschen Lackindustrie (VdL), der die Reach-Gesetzgebung intensiv konstruktiv- kritisch begleitet hat, wird in den nächsten Monaten seinen Mitgliedsunternehmen dabei behilflich sein, sich auf Reach vorzubreiten.
Neben der aktiven Teilnahme an dem vom Verband der Chemischen Industrie gemeinsam mit dem VdL und anderen Fachverbänden eingerichteten Helpdesk, der konkrete Einzelfragen bei der Umsetzung lösen soll, wird der VdL eine Informationsveranstaltung speziell für die Lackindustrie durchführen sowie unterstützende Arbeitsmaterialien herausgeben.
Zunächst wird eine „Einsteiger-Broschüre" auf die unmittelbar notwendigen Maßnahmen im Unternehmen hinweisen. Zu einem späteren Zeitpunkt soll unter Einbeziehung der dann veröffentlichten RIPBerichte ein VdL-Leitfaden entstehen, der die Mitarbeiter, die in den Lackfabriken für die Umsetzung konkret verantwortlich sind, durch die Verordnung und die umfangreichen RIP-Dokumente hindurchlotst.
Ein weiteres wichtiges Projekt für das Jahr 2007 betrifft die Zukunftssicherung unserer Branche. Die Nanotechnologie - insbesondere nanoskalige Rohstoffe - werden für die Lackherstellung immer bedeutsamer. Zahlreiche innovative, zukunftsträchtige Lackformulierungen nutzen die Nanotechnologie.
In den letzten Monaten wurden zunehmend kritische Stimmen laut, die den Einsatz der Nanotechnologie in verschiedenen Produkten reglementieren wollen, mit dem Hinweis darauf, dass über mögliche Risiken dieser Zukunftstechnologie zu wenig bekannt sei.
Solchen Vorwürfen will der VdL dadurch begegnen, dass er über die gegenwärtig laufenden Untersuchungsprogramme wie Nanosafe, Nanoderm oder Nanocare hinaus in einer eigenständigen Untersuchung dem Thema der Freisetzung von Nanopartikeln aus Lackfilmen nachgehen möchte.
Sofern hier Partner in Politik und Wirtschaft gefunden werden, könnten die entsprechenden Vorarbeiten noch im Jahr 2007 beginnen.