Vor genau 20 Jahren übernahm Schirm den Standort in Schönebeck (Elbe). Inzwischen ist aus dem Betrieb ein Vorzeige-Chemiedienstleister geworden. Über 5.000 Tonnen Agro- und Feinchemikalien für die Landwirtschaft, für die Gummi- und Kautschukindustrie, die Biozid-, Polyol- und Klebstoffindustrie und andere Anwendungsbereiche werden hier synthetisiert oder in Flüssig- oder Pulverformulierungen veredelt. Zufriedene Kunden des Standorts findet man in ganz Europa. Und der Dienstleister für die chemische Industrie will weiter expandieren.

Breites Spektrum an Dienstleistungen für die Chemieindustrie
Schirm ist eine 100 %ige Tochter des Duisburger Chemielogistikers Lehnkering, der wiederum eingebettet ist in den Imperial-Konzern. Schirm erbringt mit über 800 Mitarbeitern und einem jährlichen Umsatz von rund 120 Mio. € hochqualifizierte Chemiedienstleistungen. Ihr Portfolio umfasst die Synthese von organischen Verbindungen, insbesondere Agro-Wirkstoffen und Feinchemikalien, die Formulierung und Konfektionierung von festen und flüssigen chemischen Produkten sowie einen umfassenden Rohstoffservice für die Beschaffung von Wirk- und Hilfsstoffen. Auch die Lagerung und der Versand von Mustermengen und die Entwicklung von chemisch-technischen Produkten gehören zum Portfolio von Schirm. Das Unternehmen betreibt in Deutschland neben dem Standort Schönebeck an den Betriebsstätten Lübeck, Baar-Ebenhausen sowie gemeinsam mit Lehnkering in Wolfenbüttel Anlagen zur Veredelung von chemisch-technischen Produkten. Mit der Tochtergesellschaft Schirm USA in Ennis/Texas gibt es zudem seit dem Jahr 2000 auch einen Standort in den USA.

Chemie-Tradition seit 1797
Der Standort in Sachsen-Anhalt kann auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken, schließlich wurden hier bereits 1797 Abfälle der königlichen Saline zu Schönebeck für die Herstellung chemischer Produkte genutzt. Die Namen der hier angesiedelten Fabrik wechselten im Laufe der Zeit und am 1. April 1992 wurde der Betriebsteil „Hermania" der Fahlberg-List - ein ehemaliger Treuhand-Betrieb - von der damaligen Dr. Schirm AG erworben. Das Fazit nach 20 Jahren Chemieproduktion unter dem Dach von Schirm fällt äußerst positiv aus, schließlich entstand bereits in den 1990er-Jahren auf dem 15 ha großen Industriegebiet die Basis für eine effiziente und wirtschaftliche Dienstleistungsproduktion: 1993 konnte hier das erste ostdeutsche Gefahrgutlager in Betrieb genommen werden und drei Jahre später wurde mit der Stadt Schönebeck ein Standortentwicklungsprogramm vereinbart.

Schirm investierte 32 Mio. € am Standort
Bereits zwischen 1996 und 1998 konnte die erste hochmoderne Flüssigformulier-Anlage fertiggestellt werden und 2002 ging eine prozessgesteuerte Mehrzwecksyntheseanlage ans Netz. Im Jahr 2007 wurde eine weitere Anlage zur Formulierung und Mischung flüssiger Produkte in Betrieb genommen - parallel dazu erfolgten zahlreiche weitere Investitionen in die Infrastruktur, darunter die Erneuerung des Abwasserkanalsystems und die Sanierung des Straßennetzes. Insgesamt hat die Schirm GmbH am Standort Schönebeck bis heute 32 Mio. € investiert und die Zahl der Mitarbeiter wuchs in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf nunmehr 197 an. Im Jahr 2006 wurde schließlich sogar der Sitz der Schirm GmbH von Lübeck nach Schönebeck verlegt.

Produktion soll auf 60.000 Tonnen/Jahr gesteigert werden
Ein Ende der Erfolgsgeschichte des Schirm-Standortes Schönebeck ist nicht abzusehen: Bis 2015/16 soll der hiesige Umsatz von heute 54 Mio. € auf 75 Mio. € gesteigert werden und die Zahl der Mitarbeiter soll von rund 200 auf etwa 230 anwachsen. Damit einhergehen wird - so die Planungen der Schirm-Geschäftsführung - ein Anstieg der Jahresproduktion von 40.000 auf 60.000 t. Dafür investiert Schirm in den kommenden Jahren weitere 26 Mio. € in den Standort. Auch nach mehr als 200 Jahren Chemietradition hat Schönebeck die besten Zeiten noch vor sich.