Engineering optimiert
Installed Base Audit und NE 100
Die Situation im Engineering ist bekannt: Wenn die verfahrenstechnischen Daten und die Anlagenstruktur bis zur PLT-Messstelle feststehen, folgt die Gerätespezifikation. Dazu gehen die Geräteanfragen an die Lieferanten via Fax, Brief oder E-Mail. Aus den stark unterschiedlichen Angeboten der Lieferanten lässt sich jedoch meist nur über einen aufwändigen technischen Vergleich das optimale Gerät herausfinden.
Oft sind Angaben nicht eindeutig und der Lieferant muss noch mal kontaktiert werden. Sind diese Hürden genommen, gilt es, die Gerätedaten der Hersteller in die PLT-Dokumentation im CAE-System aufzunehmen. Dies geschieht in der Regel manuell, ist daher zeitintensiv und fehlerbehaftet. Hinzu kommt die Beschaffung der ATEX-Bescheinigung und der Gerätedatenblätter. Auch das manuelle Erstellen der Anlagendokumentation ist ressourcenintensiv.
Mehr Effizienz mit NE 100
Genau hier setzt die NAMUR-Empfehlung NE 100 auf. Sie ist ein auf Merkmalen basierender, internationaler Standard zur Beschreibung von PLT-Geräten (Sensorik und Aktorik). Auf Basis ihrer über 100 Gerätemerkmalleisten beschreibt und ermöglicht die NE 100 die automatisierte Datenübergabe, z. B. zwischen einem CAE-System des Planers und einem PDM-System des Lieferanten. Der standardisierte elektronische Datenaustausch nach NE 100 zwischen Planer und Gerätelieferant führt insgesamt zu einer Effizienzsteigerung im Engineering und zu einer Verbesserung der Datenqualität.
Endress + Hauser als Lieferant für Messtechnik in der Prozessautomatisierung und Rösberg Engineering, der Systemanbieter des leistungsstarken PLT-CAE-Systems PRODOK, beherrschen diesen Datenaustausch nach NE 100. Durch die langjährige Mitarbeit an der Entwicklung der Gerätemerkmalleisten und der NE 100 innerhalb PROLIST sind beide Unternehmen Experten auf diesem Gebiet und haben ihre Produkte und Prozesse speziell darauf ausgerichtet.
Maßarbeit zahlt sich aus
Ein entscheidender Faktor für den reibungslosen Betrieb von Prozessanlagen sind zuverlässig arbeitende Messgeräte. Die hohe Zuverlässigkeit von Feldinstrumenten hat dazu geführt, dass diese Geräte oft nicht in die Wartungspläne der Anlagen aufgenommen werden. Alterung und Verschleiß führen jedoch zu einer unvermeidbaren Reduzierung der Anlagenleistung. Neue Gesetze und Vorschriften machen darüber hinaus eine stärkere Kontrolle und häufige Neukalibrierungen erforderlich. Die Herausforderung des Anlagenbetreibers besteht nun darin, die richtige Balance zwischen Wartungsaufwand und Rentabilität zu finden. Um diese Herausforderungen bestens zu meistern, bietet Endress + Hauser das Konzept „Installed Base Audit" an.
Mit diesem speziellen Dienstleistungsangebot, das von der Bestandsaufnahme und Bewertung der Messgeräte zum optimalen Wartungsplan führt, werden Anwender dabei unterstützt, eine bessere Kontrolle über ihre Feldinstrumentierung zu erreichen und das richtige Verhältnis zwischen Aufwand und Rentabilität zu finden.
Vier Schritte zum Erfolg
Das Installed Base Audit erfolgt in vier Schritten:
• Zieldefinition und Bestandsaufnahme vorhandener Geräte
• Ausarbeitung von Empfehlungen zur Instandhaltungsstrategie
• Erstellung eines Audit-Berichts und einer Ergebnispräsentation sowie
• Festlegung der weiteren notwendigen Maßnahmen
Die Bestandsaufnahme von installierter Messtechnik erfordert professionelles Projektmanagement und gut ausgebildetes Personal. Endress + Hauser stellt speziell ausgebildete Projektmanager für das Installed Base Audit bereit - unabhängig von der Branche oder der Anzahl der zu erfassenden Geräte.
In einem aktuellen Projekt zum Beispiel werden derzeit 7.000 Geräte mit folgenden Zielen erfasst:
• Optimierung des Verhältnisses zwischen Wartungsaufwand und Rentabilität entsprechend der Produktionsanforderungen
• Verminderung der Komplexität in vorhandenen Anlagen durch Typenreduktion bzw. Standardisierung
• Aktualisierung der Anlagendokumentationen
• Definition eines Maßnahmenkatalogs zur Erzielung höherer Produktionsqualität und Anlagenverfügbarkeit
• Erfüllung gesetzlicher, sicherheitstechnischer Anforderungen
Nach dem Audit werden die während der Bestandsaufnahme erfassten Geräte in einer Datenbank erfasst, die die Basis für das weitere Life Cycle Management der Anlage bildet. Eine Verbindung zu bestehenden Software-Systemen, wie z. B. SAP PM, IBM Maximo, Comos iAge, Rösberg LiveDok, ist einfach realisierbar und bringt weiteren Nutzen für die tägliche Arbeit.