Gesundheit fördert Motivation
Betriebliches Gesundheitsmanagement als Schlüssel für eine demografiefeste Personalpolitik
Ein Drittel der heute Beschäftigten wird 2015 zwischen 55 und 64 Jahre alt sein. Unternehmen sollten dieser Entwicklung Rechnung tragen: durch ein gezieltes Gesundheitsmanagement. Damit sie Wissen und Erfahrung der Arbeitnehmer heute und künftig optimal nutzen können.
Die sich stets verbreiternde Alterspyramide muss sich keineswegs negativ auf Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit auswirken. Vielmehr liegen in dem demografisch Unabänderlichen große Chancen, die es gilt, möglichst gewinnbringend zu nutzen. Voraussetzung hierfür - insbesondere für kleine und mittlere Firmen - ist eine nachhaltige und weitsichtige Personalpolitik.
Das richtige Rezept lautet: Rechtzeitig für Nachwuchs sorgen und die Berufserfahrenen pflegen und fördern. Dabei sollte generell, auch in Krisenzeiten, kein Personal mit Schlüsselqualifikationen abgebaut werden. Vielmehr gilt es, mit gezielten Maßnahmen und Angeboten qualifizierte Kräfte langfristig an das Unternehmen zu binden und ältere Arbeitnehmer so lange wie möglich im Unternehmen zu halten.
Betriebliches Gesundheitsmanagement erhöht Produktivität
Die klassischen Instrumente der Mitarbeiterbindung - gutes Gehalt oder gute Aufstiegsmöglichkeiten - haben Konkurrenz bekommen. Immer mehr Arbeitnehmer achten auf Faktoren wie flexible Arbeitszeiten, die es ihnen ermöglichen, Beruf, Familie oder die Pflege von Angehörigen besser zu vereinbaren. Besonders attraktiv sind in den Augen vieler Beschäftigter auch Arbeitgeber, die sich sozial engagieren.
Natürlich sollten sich Personalverantwortliche auch immer fragen, wie sie die Gesundheit ihrer Mitarbeiter erhalten können. Denn Gesundheit ist die ideale Partnerin von Motivation und Qualifikation. Und ein hoher Krankenstand verursacht enorme Kosten und drückt auf die Produktivität. Deshalb engagiert sich die Barmer Krankenkasse stark auf dem Feld der betrieblichen Gesundheitsförderung und unterstützt Unternehmen beim Aufbau eines Gesundheitsmanagements.
Da ein großer Teil der Fehlzeiten auf nur wenige Krankheiten zurückzuführen ist, dazu zählen Erkrankungen des Atmungs-, des Herz-Kreislauf- und des Muskel-Skelett-Systems sowie psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen, kann das betriebliche Gesundheitsmanagement gezielt Ansätze entwickeln, um diesen Ursachen entgegenzuwirken. Die wirksamsten Instrumente betrieblichen Gesundheitsmanagements zur Senkung des Krankenstandes und zur Steigerung der Motivation der Beschäftigten bestehen in der Kombination von verhaltens- und verhältnisorientierten Maßnahmen.
Eigenverantwortung durch Prävention stärken
Verhaltensorientierte Präventionsangebote helfen, die Anforderungen und Belastungen am Arbeitsplatz besser zu bewältigen. Sie zielen darauf ab, die Verantwortung und Kompetenz der Beschäftigten für die eigene Gesundheit zu erhöhen. Beispiele sind Weiterbildungen zur Stressbewältigung, Kurse für mehr Bewegung, richtiges Sitzen, Rücken schonendes Heben und Tragen sowie die Aufklärung über eine gesunde Ernährung und zur Raucherentwöhnung. Dabei sollten z. B. Vorträge und Gesundheitsveranstaltungen zu Themen wie gesunde Ernährung und Bewegung mit entsprechenden Angeboten der Kantine und des Gesundheitssports gekoppelt werden. Gemeinsame Aktivitäten im Kollegenkreis führen zudem oft zu neuen informellen Kontakten, Freundschaften und Anerkennung, die unter normalen Umständen wegen fachlicher und hierarchischer Barrieren nicht möglich wären. Dadurch verbessert sich häufig ganz automatisch das Betriebsklima. Diese Erfahrung machen beispielsweise Mitglieder betrieblicher Laufgruppen, die gemeinsam an Stadtläufen teilnehmen.
Gezielte Angebote für Gruppen, wie Männer über 50, Frauen mit Kindern oder mobil Arbeitende, dokumentieren, dass ein Unternehmen sich besonders für seine Beschäftigten engagiert. Neben innerbetrieblichen Angeboten sollten auch örtliche Angebote der Krankenkassen oder anderer Präventionsdienstleister systematisch einbezogen werden. Die Barmer Krankenkasse bietet im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements vielfältige Maßnahmen und Informationsbroschüren zu diesen Themen an.
Bedingungen für gesunde Arbeit schaffen
Die Verhältnisprävention zielt darauf, eine gesunde Arbeitssituation zu schaffen. Hier geht es auch um die Art der Zusammenarbeit bzw. das Betriebsklima und den Führungsstil. Ein gutes Arbeitsklima, sinnvolle Aufgaben, Spielräume bei der Ausführung und der Arbeitszeit sind einige grundlegende Merkmale gesunder Arbeit.
Das Betriebsklima hängt eng mit der Vorbildwirkung der Führungskräfte zusammen. Gesunde Führung heißt, bei fachlichen wie auch außerfachlichen Themen zu unterstützen, die Beschäftigten als Individuen zu sehen und das Thema Gesundheit in die offizielle Kommunikation mit einzubeziehen. Für Unternehmen bietet die Barmer Krankenkasse einen Workshop unter dem Titel „Führung aktiv" an. Hier werden Führungskräfte für die Zusammenhänge ihres Führungsverhaltens und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter sensibilisiert.
Allen Maßnahmen, die ein Unternehmen auf den Weg bringt, sollte ein Demografie-Check mit einer Altersstrukturanalyse vorgeschaltet sein. Hierbei wird den Personalvorgesetzten z. B. mittels Verlaufsdiagrammen erläutert, wie sich in zehn oder 20 Jahren die Altersstruktur im Unternehmen verändern wird, wo möglicherweise Kompetenzen wegbrechen und wie sich diese Lücken schließen lassen. Auch hierzu bietet die Barmer Krankenkasse einen Tagesworkshop für Führungskräfte an, der über die zentrale Bedeutung des Themas „Demografie und Gesundheit" für eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens informiert und Instrumente für eine nachhaltige Personalpolitik aufzeigt.
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