Logistik & Supply Chain

Auf Augenhöhe mit Edelstahlcontainern

Kombi-IBC bieten neue Transport- und Lagerperspektiven

29.01.2010 -

Die Suche nach der optimalen Verpackungslösung ist für Industrieunternehmen ein traditioneller Wegbegleiter - unabhängig von ihrer Branchenzugehörigkeit. Schütz orientiert sich mit seiner Produktpolitik für industrielle Transportverpackungen konsequent an den Bedürfnissen bzw. Vorgaben von Kunden und Märkten. Ergebnis ist ein inzwischen breites Produktortfolio für unterschiedlichste Einsätze in zahlreichen Branchen.

Die Entwicklung der Security Layer Technology - ein Extrusionsblasverfahren, bei dem drei bis sechs unterschiedliche Materialien gleichzeitig verarbeitet werden können - setzt neue Akzente für den Einsatz von IBC und Kunststofffässern. Die entsprechenden Produktinnovationen zielen vor allem auf die Substitution von Edelstahlcontainern. Das gilt sowohl für Anforderungen bei Transport und Lagerung unter Ex-Schutz-Bedingungen als auch mit Blick auf Licht- und UV-Schutz. Die Produkte versprechen insofern multiflexible Anwendungsmöglichkeiten - von der Großchemie bis zur Lebensmittelindustrie.
Die Anforderungen des Marktes gehen dabei über die reinen elektrostatischen Eigenschaften hinaus. Die Verpackungen sollen sich zudem in wettbewerbsfähigen Preissegmenten bewegen und gleichzeitig hohe Qualitätsmaßstäbe erfüllen.

Produktvielfalt für individuelle Einsatzzwecke

Das Spitzenprodukt bei den elektrostatisch ausgerüsteten Transportcontainern ist der Ecobulk SX-EX. Mit seinem Gitter geschützten Stahlblechmantel erfüllt dieser IBC mehrere wichtige Produktkriterien. Er verhindert elektrostatische Aufladungen und schützt das Füllgut zusätzlich perfekt gegen mechanische Einwirkungen sowie gegen Hitze und unmittelbare Sonneneinstrahlung. Darüber hinaus verfügt er über einen deutlich verbesserten Schutz gegen Feuereinwirkung. Die zusätzliche Erdung des Inhaltes über die Auslaufarmatur ermöglicht auch den Einsatz von Flüssigkeiten, die selbst nicht leitfähig sind. Und in Verbindung mit der bewährten und patentierten SMP-Barriere oder wahlweise einer EVOH-Sauerstoff- und -Permeationsbarriere verfügt der IBC über einen zuverlässigen Permeationschutz. Der Ecobulk SX-EX ist uneingeschränkt für Füllgüter mit einem niedrigeren Flammpunkt als 61 °C geeignet. In einer speziellen „HV"-Variante mit einer entsprechend konstruktiv ausgelegten Boden- und Auslaufgeometrie eignet er sich besonders für zähflüssige bzw. hochviskose Füllprodukte.
Der auf Basis der Security Layer Technology produzierte und ebenfalls elektrostatisch ausgerüstete Standard-IBC auf Basis des bewährten Ecobulk MX verfügt über eine Reihe konstruktiver Besonderheiten. Der MX-EX IBC ist z. B. mit einem antistatischen, transluzenten Innenbehälter sowie optional mit einem UV-Schutz (weiß eingefärbt) erhältlich. Je nach Kundenwunsch kann er aber auch mit einem leitfähigen, schwarzen Innenbehälter geliefert werden, der sowohl gegen UV-Strahlung als auch gegen sichtbares Licht schützt. Auf zusätzliche Maßnahmen für die elektrostatische Leitfähigkeit - etwa am Gitterkorb - konnte völlig verzichtet werden. Die Container eignen sich ebenfalls für den Transport von Füllgütern mit einem niedrigeren Flammpunkt als 61 °C.

EVOH-Barriere für sicherenPermeationsschutz

In der sechsschichtigen Variante MX-EX-EV bietet der IBC zusätzlich den Vorteil einer Permeationsbarriere aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH). Es empfiehlt sich für ein breitbandiges Anwendungsspektrum - vor allem mit Blick auf die Chemie mit ihren unzähligen Produkten. Eingearbeitet in die Transportverpackungen bietet EVOH einen sicheren Permeationsschutz - z. B. als Sperrschicht gegen Umgebungsgase, als Geschmacks- und Aromabarriere, als Barriere für Lösungsmittel sowie Öle und Fette.
Auf diese Weise wird durch die gegen null tendierende Transmission von O2, CO2 und N2 z. B. die Haltbarkeit der Füllprodukte erheblich verlängert (Extended Shelf Life). Dazu trägt ebenfalls der optional erhältliche Licht- und UV-Schutz bei. Bei Behältern, deren PE-Außenschicht zusätzlich mit einem weißen Farbbatch gemischt werden, reduziert sich die Durchlässigkeit für sichtbares Licht auf < 20 % und die von UV-Licht auf < 0,5 %. Und bei auf gleiche Weise schwarz eingefärbten IBC-Innenblasen liegen die Werte sogar bei < 1 % für sichtbares Licht und < 0,3 % für UV-Licht.

Auf Augenhöhe mitEdelstahlcontainern

Transportverpackungen neuester Generation bieten potentiellen Anwendern weitere Vorteile. Indem am Markt neue Qualitätssegmente geschaffen wurden, hat sich die Entscheidungsvielfalt für die Kunden verbessert.
Bezüglich Produktcharakteristika und Eigenschaftsprofilen stehen die IBC der neuen Generation herkömmlichen Edelstahlcontainern kaum nach. Ein zentraler Vorteil der Kombi-IBC gegenüber Edelstahl-Alternativen ist, dass sie deutlich preiswerter in der Anschaffung sind. Ebenfalls kostenrelevant ist die Tatsache, dass auf die im Edelstahlbereich übliche Reinigung verzichtet werden kann, da die Verpackung über das Schütz-Ticket-System kostenlos zurückgenommen wird und rekonditioniert werden kann.
Zudem kann bei der Reinigung von Edelstahlcontainern nicht ausgeschlossen werden, dass Produktreste im Container verbleiben und das neue Füllgut kontaminieren. Ein Problem, das z. B. beim Kombi-IBC durch die vor jedem Umlauf neu eingesetzte Innenblase nicht entstehen kann. Der verminderte Rohstoff-einsatz, das deutlich geringere Gewicht sowie daraus abgeleitete reduzierte Transportkosten sind weitere Vorteile.

Vorteilsplus auch gegenüber konventionellen IBC

Je nach Einsatzgebiet sind die Anforderungen an die Verpackungen höchst unterschiedlich. Die speziellen technischen Eigenschaften der EVOH-IBC bieten auch gegenüber konventionellen Kunststoffverpackungen zahlreiche Anwendungsvorteile. Dazu gehört in erster Linie die Verlängerung der Lebensdauer bzw. Haltbarkeit der Füllprodukte. Für sie schädliche Medien (z. B. Sauerstoff) können die Behälterwandungen auch von außen nicht durchdringen. An-wender profitieren so von gleichbleibender Konsistenz, Verarbeitbarkeit und Lagerfähigkeit des Füllproduktes und somit von einer erhöhten Flexibilität in der gesamten Verarbeitungskette. Auch bei einer Stickstoffbeaufschlagung bieten EVOH-Produkte Sicherheit gegen Gasverlust bzw. Qualitätseinbußen.
Zugleich dient die Barriere auch wichtigen Sicherheits-aspekten. Durch Reduzierung der Lösungsmittelpermeation wird nicht nur die Gesundheit der Anwender beim Umgang mit den Behältern geschont. Auf diese Weise wird ebenfalls die Entstehung explosiver Luftgemische an der Außenhülle verhindert.

Kunststofffässer ebenfalls „auf Augenhöhe"

Ein Innovationssprung gelang auch bei Kunststofffässern. So ist der IBC nicht länger die einzige wirtschaftliche Verpackungsalternative zu Stahlfässern. Das Spundfass F1-EX bietet die Möglichkeit, auch bei kleinerem Füllvolumen Kosten und Aufwand einzusparen. Dank der Mehrschichtextrusion erhielt das Fass eine Außenschicht aus leitfähigem Material (schwarz). Die Erdung des Füllgutes erfolgt über einen Kontaktstreifen. Die erfolgreich absolvierte Prüfung auf elektrostatische Sicherheit qualifiziert das Fass für Einsätze in den Ex-Zonen 1 und 2.
Das F1-Spundfass wurde in enger Zusammenarbeit mit Basell entwickelt. Basis ist das multimodale Polyethylen Histif 5431Z. Dieses Fass ist aufgrund seines Materialprofils herkömmlich verwendeten Produkten überlegen. Insgesamt überzeugt es durch hohe Kälteschlagzähigkeit, wesentlich verbesserte Stapeldruckfähigkeit sowie enorme Spannungsrissbeständigkeit. Eine optimierte Oberbodengeometrie sorgt zusätzlich für größeren Schutz der beiden Spunde. Schließlich ermöglicht das Schütz-Produkt eine Restlosentleerung (< 100 ml) gemäß VPA 4 über beide Spunde.
In der Bilanz sind nicht nur die physikalischen und chemischen Eigenschaftsprofile der neuen IBC- und Fassgeneration für zahlreiche Vorteile gegenüber Alternativen aus Stahl verantwortlich. Die zusätzlichen Aspekte mit Blick auf Qualität, Sicherheit, Umweltschutz, Gesundheit, Anwendungsvorteile und Kosten sowie vor allem auch die im Ergebnis rundherum positiven Auswirkungen auf die gesamte Supply Chain sind weitere Gründe für ihren zukunftweisenden Charakter und ihre Einsatzperspektiven in nahezu allen industriellen Branchen.