Organisches Wachstum im Fokus
CHEManager 19/2011
Wachstumserwartungen
Die europäische Chemieindustrie hat in den letzten zwölf Monaten kräftige Zuwächse verzeichnet. Rund ein Drittel der im Rahmen der C3X-Untersuchung (vgl. Seite 4) befragten Chemieunternehmen vermeldete für die letzten zwölf Monate einen Nachfrageanstieg von 10 bis 20 %, bei rund jedem vierten Chemieunternehmen stieg die Nachfrage um mehr als 20 %. Zwar ist auch der weitere Geschäftsausblick positiv, allerdings wird das Wachstum in den nächsten zwölf Monaten deutlich schwächer ausfallen. Die Hälfte aller Befragten rechnet damit, dass sich die Wachstumsgeschwindigkeit verlangsamen wird.
Wachstumsquellen
Zukünftiges Wachstum erhoffen sich die Chemieunternehmen im Wesentlichen in Form von organischem Wachstum mit neuen Kunden (38 %) sowie bestehenden Kunden (37 %). Wachstum durch Akquisitionen oder Fusionen spielt für Chemieunternehmen eine deutlich geringere Rolle. Nur 17 % von ihnen gaben M&A-Aktivitäten als Quelle zukünftigen Wachstums an. Auch Unternehmen der Kundenindustrien erwarten wenig externes Wachstum, sondern erachten organisches Wachstum mit neuen Kunden (54 %) als wesentlichen Wachstumstreiber. Jeder vierte Befragte auf Kundenseite wiederum rechnet primär mit Wachstum durch zusätzliches Geschäft mit bestehenden Kunden.
Wachstumsmotor Innovation
Wachstumsimpulse werden auch von Zukunftstechnologien ausgehen, mit denen veränderte Verbraucherbedürfnisse adressiert werden. An der Spitze dieser makroökonomischen Entwicklungen, von denen sich sowohl Chemieunternehmen also auch Kunden Wachstum für Chemieprodukte versprechen, steht die Energieeffizienz. Sie wird von 77 % der befragten Chemieunternehmen als „wichtig" oder „sehr wichtig" erachtet. Beträchtliches Wachstumspotenzial attestiert über die Hälfte der befragten Chemieunternehmen ferner den alternativen Rohstoffen. Dazu zählen unkonventionelles Gas oder Verbindungen aus Bioraffinerie-Aktivitäten.
Wachstumschance Kundenschnittstelle
Zwar haben viele Chemieunternehmen nach der Wirtschaftskrise ihre Aufmerksamkeit wieder verstärkt auf die Kundenanforderungen gerichtet, dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf. Die C3X-Befragung offenbart, dass die Kundenanforderungen von den Chemieunternehmen vielfach nicht im gewünschten Maße verstanden und erfüllt werden. Während 40 % der Chemieunternehmen von sich glauben, über ein „hervorragendes Verständnis" ihrer Kundenanforderungen zu verfügen, wird dies von den Kunden nur 17 % der Hersteller attestiert. Die Grafik zeigt, dass Kunden und Lieferanten die Bedeutung einiger Handlungsfelder zum Teil sehr unterschiedlich einschätzen.
(Ausgabe: CHEManager 19/2011)
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