InfraServ Wiesbaden eröffnet Chancen für Jugendliche
24.11.2014 -
In Wiesbaden haben sich erstmals zwei Initiativen zur Förderung der Ausbildungsreife von Jugendlichen zusammengeschlossen. Der Erfolg ist zählbar: von elf Kandidaten konnten sich zehn einen Ausbildungsplatz erarbeiten. Ein Beispiel mit bundesweitem Potenzial.
Die von den Chemiesozialpartnern initiierten Programme „Start in den Beruf" und „StartPlus", die vom Unterstützungsverein der chemischen Industrie (UCI) finanziell unterstützt werden, bieten Jugendlichen, die bisher keine Lehrstelle gefunden haben, eine Perspektive zur Erlangung der Ausbildungsreife. Ganz vergleichbar ist die Zielsetzung der Initiative Joblinge, die ebenfalls jungen Menschen hilft, die den Sprung von der Schule in die Ausbildung alleine nicht geschafft haben. Zwei Programme, ein Ziel, was liegt näher, als die Erfolgstreiber beider Initiativen zu verknüpfen.
Diese Idee hatte Jürgen Funk, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HessenChemie. Gemeinsam mit dem Regionalleiter der Joblinge Frankfurt Rhein Main, Kadim Tas, erörterte Funk die Umsetzung eines gemeinsamen Programms. „Die Joblinge waren gleich begeistert von der Idee und auch der UCI war bereit das Pilotprojekt zu unterstützen", erklärt Funk. Ein Partner auf der Seite der Industrie war ebenfalls schnell gefunden. Die InfraServ Wiesbaden, Betreibergesellschaft des Wiesbadener Industrieparks Kalle-Albert, bildet seit jeher erfolgreich aus. Die Verknappung geeigneter Bewerber für die jährlich 50 bis 70 Ausbildungsplätze im firmeneigenen Bildungszentrum Kalle-Albert ist auch hier nicht unbemerkt geblieben. Walter Schmidt, Leiter des Bildungszentrums, begrüßt das Joblinge/StartPlus-Projekt als zeitgemäße Ergänzung verschiedener Maßnahmen zur nachhaltigen Gewinnung geeigneter Bewerber.
Im Februar 2014 starteten elf Joblinge (so die Bezeichnung der jungen Menschen) das neu konzipierte Programm. Dabei wurden die Vorteile der Initiative Joblinge schnell deutlich: Praxis vom ersten Tag an und eine konsequente Pädagogik. Die jungen Menschen müssen sich Ihre Chance echt erarbeiten. Sie bekommen sie nicht vor die Füße gelegt. Und man kann auch scheitern. Schon vor dem Programm wurden die elf Teilnehmer in einem zweiwöchigen Aktivtraining ausgewählt, andere erhielten keinen Platz. Die Joblinge werden dreigleisig betreut. Sozialpädagogisch, im Bereich Grundbildung und ausbildungsnah. Oft scheitert die Berufswahl an der bloßen Kenntnis der Möglichkeiten. Dabei und in vielen fachlichen und menschlichen Belangen steht jedem Jobling eine Mentorin oder ein Mentor zur Seite. Menschen, die in Lohn und Brot stehen und damit erreicht haben, was die Joblinge anstreben. Durch den Unterstützungsverein der chemischen Industrie erhalten die Teilnehmer einen Zuschuss zum Lebensunterhalt. Darüber hinaus wird die begleitende sozialpädagogische Betreuung finanziell gefördert. Diese stellt einen essentiellen Bestandteil für die Erlangung der Ausbildungsreife dar.
Das Ziel eines Ausbildungsreifeprogramms kann nur der Ausbildungsplatz sein. Mit dem Ausbildungsbeginn diesen Herbst erhielten zehn Pioniere ihren ersehnten Ausbildungsplatz in verschiedenen Berufen. Für jeden Einzelnen ein Riesenerfolg. Gleichsam für die InfraServ Wiesbaden. "Die Joblinge sind die eigentlichen Gewinner. Mit ihnen gewinnen die Region und die Wirtschaft", sagt Peter Bartholomäus, Geschäftsleiter der InfraServ Wiesbaden und unterstützt das Projekt damals wie heute. Mittlerweile wird das Konzept von anderen Unternehmen angefragt. InfraServ Wiesbaden, HessenChemie und ganz sicher die Joblinge geben jederzeit Auskunft, wie das Projekt auch in anderen Regionen realisiert werden kann.