Logistik & Supply Chain

VTG und Evonik starten Testphase für leise Güterwaggons

Lärmschutz wichtigstes Umweltthema des Schienengüterverkehrs

13.02.2014 -

Das Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen VTG lässt ab sofort für das Chemieunternehmen Evonik Industries in einer Pilotphase erste Waggons auf leise Bremssohlen umrüsten. Damit wollen beide Unternehmen ihr Engagement für den Lärmschutz weiter ausbauen und Erfahrungen mit der neuen Bremssohle sammeln. Durch den Umbau wird der Schienenverkehrslärm um bis zu 50 % reduziert.

Gemeinsam mit Evonik Industries startet VTG eine Testphase mit ersten Chemiekesselwagen, die mit deutlich leiseren so genannten LL-Verbundstoffbremssohlen (LL = low noise, low friction) ausgestattet werden. In diesem Pilotprojekt sollen Informationen über die Laufleistung und möglichen zusätzlichen Unterhaltsaufwand gesammelt werden.

Ab Ende März 2014 rollen die ersten umgebauten Waggons auf der Schiene. Innerhalb der nächsten anderthalb Jahre werden insgesamt zwölf Waggons unterwegs sein und die notwendigen Erfahrungswerte liefern. Abhängig von den im Pilotprojekt gesammelten Erfahrungen sollen gegebenenfalls weitere Waggons mit der LL-Verbundstoffbremssohle ausgestattet werden.

Lärmschutz ist eines der wichtigsten Umweltthemen im Schienengüterverkehr. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, den Schienenverkehrslärm bis zum Jahr 2020 um die Hälfte zu senken. Die VTG baut bereits seit 2005 die Lärm reduzierende Kompositsohle in ihre Neubauwaggons ein. Bis heute sind 20 Prozent der gesamten VTG-Flotte mit leisen Bremssohlen ausgestattet.

Im Jahr 2011 testete VTG außerdem weitere Geräusch reduzierende Maßnahmen: eine Radsatzbeschichtung, eine schallgedämpfte Radsatzscheibe und ein schallentkoppeltes Drehgestell-Laufwerk. Das jetzige Pilotprojekt ist ein nächster Schritt der VTG, die Geräuschemissionen von Güterwaggons weiter zu reduzieren.

„Um schneller deutliche Erfolge zu erzielen, müssen jedoch die Förderbedingungen verbessert werden. Darüber hinaus ist Lärmschutz eine europäische Aufgabe", sagt Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender der VTG. „Deshalb brauchen wir Regelungen und Förderprogramme auf europäischer Ebene, die direkt den Wagenhaltern zugutekommen, um flächendeckend eine Senkung der Geräuschemissionen zu erreichen. Dafür müssen alle Beteiligten an einen Tisch gebracht werden: die Regierungen und Verbände, die Netzbetreiber, die Wagenhalter und die Kunden."

 

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