KV-Terminal in Schwarzheide erweitert
16.06.2015 -
Im BASF Werk in Schwarzheide hat die Bertschi-Gruppe das stark erweiterte KV-Terminal STR in Betrieb genommen. Das Terminal bietet auch ein zusätzliches Gefahrstofflager, um der steigenden Nachfrage nach Lagerung von Gefahrgut-Containern gerecht zu werden. Die Erweiterung umfasst zudem eine zweite Kranbahn mit sechs Umschlagsgleisen und einen Portalkran mit einer Spannweite von 90 m.
Dank dem Ausbau ist die Region Schwarzheide nun direkt im Seehafen-Hinterlandverkehr mit mindestens drei Abfahrten pro Woche an Hamburg und Bremerhaven angebunden. Ebenfalls wurde eine neue direkte Verbindung nach Südosteuropa und in die Türkei eröffnet. Damit entwickelt sich Schwarzheide vom bisherigen West-Ost Gateway Terminal zum Drehkreuz für intermodale Verkehre.
Kapazitäten auch für Gefahrgut in Schwarzheide stark erhöht
Das Kombiterminal in Schwarzheide erlaubt Bertschi nun, die Kapazität an diesem wichtigen Knotenpunkt zwischen West und Ost signifikant zu erweitern. Die Umschlagskapazität der KV-Anlage hat sich nahezu verdoppelt, die Abstellkapazität wird verdreifacht.
Das neue Terminalmodul beinhaltet ebenfalls ein Gefahrstofflager für 150 TEU nach den geltenden gesetzlichen Anforderungen gemäss BImSchG. Mit Hilfe mobiler Betonwände ist eine Unterteilung und damit die Abtrennung der Gefahrgutklassen in verschiedene Sektoren möglich. Die Lagerkapazität kann bei Bedarf kurzfristig erweitert werden. Die Eröffnung des Gefahrstofflagers erlaubt die Schliessung einer Marktlücke in der Region.
Drehkreuz für kombinierten Verkehr
Die seit Jahren bestehenden Ganzzugkonzepte von Benelux, Duisburg und Ludwigshafen nach Polen und Russland machen Schwarzheide zum Gateway Terminal zwischen West und Ost. Der Ausbau ermöglicht nun auch ein Angebot von Verbindungen auf der Nord-Süd Achse. Mit der Anbindung von Hamburg und Bremerhaven hat die Region Schwarzheide jetzt neu einen direkten Zugang zu den Tiefseehäfen.
Die neue Verbindung nach Dunajská Streda (Slowakei) ermöglicht Versendungen im kombinierten Verkehr nach der Slowakei, Ungarn, Rumänien und weiter bis nach Istanbul. Damit entwickelt sich Schwarzheide zu einem Drehkreuz für kombinierte Verkehre in Ostdeutschland.
Die zusätzlichen Kapazitäten und neuen KV-Verbindungen erhöhen die Attraktivität des Standorts Schwarzheide für Lager- und Logistikkonzepte. Aber auch für die regionale Industrie bieten sich interessante neue Möglichkeiten für die Anbindung an europäische und globale Märkte. Bertschi beabsichtigt, die logistischen Dienstleistungen am Standort in Zukunft weiter auszubauen.
Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage ist der nun beendete Ausbau bereits der dritte seit 1995. Die Erweiterung im Umfang von 15 Mio. EUR ist eine bedeutende Investition in den Standort Schwarzheide und ermöglicht Bertschi auch eine Weiterentwicklung der Logistikdienstleistungen im Chemiebereich. Mit dem Terminalausbau werden zwölf neue Arbeitsplätze geschaffen. STR ist heute mit 220 Mitarbeitern nach BASF der zweitgrösste Arbeitgeber in Schwarzheide.
Einbindung in globale Konzepte
Bei einem Blick über die Grenzen des Kontinents hinaus zeichnen sich längerfristig spannende globale Entwicklungen ab. Die von China initiierte AIIB (Asia Infrastructure Investment Bank) plant die Modernisierung der Seidenstrasse zwischen China und Europa. Dafür soll ein Investitionsfonds in der Höhe von 40 Mrd. USD bereitgestellt werden, mit dem auch die Bahninfrastruktur aus Zentralchina über Ürümqi nach Europa leistungsfähiger gemacht werden soll.
Erste Testtransporte im KV laufen bereits auf dieser Achse – aktuell auch über Schwarzheide. Hier ist STR dank der zentralen Lage in Europa als Gateway-Hub gut positioniert und sieht deshalb auch zuversichtlich in die globalisierte Zukunft.
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