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Frachtströme zwischen Antwerpen und Deutschland nehmen zu

Schienenverkehr und Binnenschiff gewinnen im Vergleich zum Lkw

01.06.2017 -

Im Jahr 2016 wurden 68,1 Mio. t Güter zwischen dem Seehafen Antwerpen und Deutschland transportiert. Das entspricht einem Zuwachs von rund 4 Mio. t oder 6,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Europas zweitgrößter Seehafen setzt damit seinen kontinuierlichen Wachstumskurs als wichtiges Hafendrehkreuz für die deutsche Industrie fort. Während die Lkw-Verkehre nach Tonnage um 4,3% zunahmen, konnten die Beförderung per Binnenschiff um 7,3% und die Schienentransporte sogar um 8,3% zulegen.

Im Modal Split nimmt der Lkw noch immer die Spitzenposition ein, verliert aber prozentual Anteile an Bahn und Binnenschiff. Der Modal Split zwischen Deutschland und Antwerpen teilte sich 2016 dabei wie folgt auf: 36,7% der Güter wurden über die Wasserstraße Rhein (2015: 36,3%), 17,2% über den Schienenweg (2015: 16,8%) und 46,1% über die Straße (2015: 46,9%) befördert.
„Auch für die kommenden Jahre rechnen wir mit einem signifikanten Anstieg des Güterverkehrs mit Deutschland. Die aktuellen Zahlen bestätigen unser Engagement, neue intermodale Lösungen zu entwickeln, um dieses Wachstum zu bewältigen“, sagt Dr. Dieter Lindenblatt, Repräsentant der Antwerp Port Authority für Deutschland.

Intermodale Lösungen müssen angestrebt werden
Bis 2030 rechnen Experten im Güterverkehr zwischen Antwerpen und Deutschland mit einem Wachstum auf mehr als 90 Mio. t jährlich. Im Fokus der Antwerp Port Authority stehen daher der Ausbau marktfähiger intermodaler Transportverbindungen sowie der Aufbau von regionalen Drehscheiben, in denen Waren aus dem Hinterland für effizientere Transporte zusammengeführt werden können.
Dies erfolgt z.B. im Rahmen internationaler Ausschreibungen, bei denen ausgewählte Projekte auch eine begrenzte finanzielle Unterstützung durch den Hafen Antwerpen erhalten. Als Ergebnis einer Ausschreibung zur Förderung des Schienenverkehrs in die Rhein-Main- und Rhein-Ruhr-Region wurden bereits Zugshuttles Anfang dieses Jahres in Betrieb genommen.
Projektvorschläge zur Effizienzsteigerung bestehender maritimer Straßenverkehrsströme und Modal-Shift-Aktionen zur Verlegung von Transporten auf die Bahn und die Binnenschifffahrt können noch bis zum 11. August 2017 eingereicht werden.
Weitere Informationen zur aktuellen Projektausschreibung „Neue oder verbesserte Verkehrslösungen für den Frachtverkehr“ können unter folgendem Link bezogen werden: www.portofantwerp.com/en/projektausschreibung_verkehrslösungen

Infrastrukturausbau muss Priorität haben
Das prognostizierte Wachstum der Verkehrsströme zwischen Deutschland und Antwerpen kann nur bei einer Verlagerung von der Straße auf die Wasserstraßen und Schienenwege erfolgreich bewältigt werden. Neben der Ertüchtigung der Wasserstraßenverbindungen kommt es deshalb darauf an, die Schienenwege rechtzeitig auszubauen.
In Zusammenarbeit mit dem Logistik Kompetenz Zentrum Prien befragt der Hafen Antwerpen aktuell in Bayern und in Antwerpen seine Kunden mit dem Ziel, die Grundlage für eine tägliche, nachhaltige und wettbewerbsfähige Bahnverbindung zwischen dem Hafen Antwerpen und München sowie weiteren Industrie- und Logistikzentren in Bayern zu schaffen.
Auch auf politischer Ebene wird die Thematik vorangetrieben, so nutzte Hafenpräsident Marc Van Peel im Mai einen Belgienabend in Berlin unter der Schirmherrschaft der deutsch-belgischen Bundestagsabgeordneten Dr. Daniela De Ridder (SPD), um Abgeordnete und Gäste aus Deutschland und Belgien einmal mehr auf wichtige Infrastrukturprojekte aufmerksam zu machen.
 

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