Bayer Industry Services baut um: Verkauf der Technischen Services
15.04.2013 -
Bayer Industry Services baut um: Verkauf der Technischen Services. Der Chemiepark-Betreiber Bayer Industry Services (BIS) will sein Dienstleistungsportfolio optimieren, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Das entsprechende Strategieprojekt „BIS 2009“ wurde dem Aufsichtsrat am 23. Oktober vorgestellt. „Wir wollen BIS neu ausrichten und für die Zukunft konkurrenzfähig machen, um mit wettbewerbsfähigen Services in unseren Chemieparks Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen noch leistungsfähiger zu sein – für die beiden Anteilseigner Bayer und Lanxess sowie die 60 angesiedelten Chemiepark-Partner, aber auch für neue potentielle Investoren“, erläutert der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Klaus Schäfer. Das neue Konzept sieht vor, die Stärken im Servicebereich weiter auszubauen, aber auch einen Teil der Dienstleistungen zukünftig verstärkt von externen Firmen einzukaufen.
Umfangreiche Analysen hatten ergeben, dass alle derzeit von BIS angebotenen Serviceleistungen von den Chemiepark- Partnern auch in Zukunft benötigt werden. In einem zweiten Schritt wurde untersucht, welche Leistungen auch weiterhin zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden können und wo eine Übertragung an kompetente Unternehmen zur Verbesserung der Kostenstruktur beitragen könnte. BIS werde sich in Zukunft auf sein Kerngeschäft fokussieren – das Management von Sicherheit und Umweltschutz sowie die Ver- und Entsorgung und die Infrastruktur für die Produktionsanlagen seiner Kunden, sagte Schäfer. Für die Technischen Dienste, den Tor- und Schutzdienst sowie Bereiche des Facility-Services werden Unternehmen aus den jeweiligen Marktsegmenten gesucht, die diese Dienstleistungen mit den heutigen Mitarbeitern weiterführen werden.
Mit dem neuen Strategie- Konzept sollen ab 2009 jährlich 125 Mio. € eingespart und damit auch die Kosten für die Nutzer erheblich reduziert werden. Dazu sind folgende Maßnahmen geplant: Für die Kernbereiche Sicherheit, Umweltschutz sowie Ver- und Entsorgung wird ein Programm aufgelegt, um weitere Effizienzsteigerungen zu erreichen. Andere Geschäftsaktivitäten wie Analytik, Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit sollen ebenfalls saniert und bei BIS weitergeführt werden. Die Technischen Dienste mit rund 1.500 Mitarbeitern sollen an einen leistungsstarken Branchenspezialisten veräußert werden, der aufgrund seiner Größe und seines Know-hows die erforderlichen Dienstleistungen wettbewerbsfähig anbieten kann. „Bei dem Marktvolumen in unseren Chemieparks sehen wir hier für den potentiellen Käufer eine gute Perspektive mit sicheren Arbeitsplätzen“, so Schäfer. Weitere Services, die von BIS nicht zu wettbewerbsfähigen Konditionen erbracht werden können, sollen an externe Partner vergeben werden. Dazu gehören die Aufgaben des Tor- und Schutzdienstes mit etwa 180 Mitarbeiter sowie einige Abteilungen des Facility-Services mit 360 Mitarbeitern.
Für die BIS-Logistik-Tochter Chemion sollen Möglichkeiten langfristiger Weiterentwicklung auch mit Hilfe von wertschaffenden Partnerschaften geprüft werden. Darüber hinaus sollen 270 Mitarbeiter in andere Bayer-Unternehmen wechseln. Es handelt sich dabei um die Immobilienabteilung, die Kulturabteilung, das Erholungshaus, die Vereinskoordinierung, die Fortbildung sowie die Abteilung Unternehmensgeschichte/ Archiv. Dies sind vor allem Bereiche bei BIS, deren Leistungen nicht nur reine Service- Aufgaben erfüllen, sondern darüber hinaus auch strategische, konzeptionelle und repräsentative Aufgaben für den Bayer-Konzern wahrnehmen.
Von den derzeit rund 5.800 Mitarbeitern der Bayer Industry Services werden ca. 2.300 in andere Unternehmen wechseln. In den verbleibenden Bereichen sollen bis zum Jahr 2009 rund 600 Arbeitsplätze abgebaut werden. „Diese leider notwendige Reduzierung wollen wir mit Altersteilzeiten, Abfindungen und natürlicher Fluktuation erreichen“, erläutert Schäfer.
Die Maßnahmen zur Umsetzung der Strategie werden in den nächsten Wochen mit den Belegschaftsvertretern verhandelt.
Die Zukunft von BIS sei eng verknüpft mit der Weiterentwicklung der Standorte, sagt Schäfer. In den Chemieparks Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen sind insgesamt 60 Firmen mit 500 Betrieben und rund 50.000 Mitarbeitern ansässig. „Wir glauben an die Zukunft unserer Standorte“, sagt Schäfer, „Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren jeweils 200 Mio. € in die Chemieparks investiert. Für das kommende Jahr ist eine vergleichbare Summe geplant. Mit diesen Investitionen und dem neuen Strategieprogramm wollen wir die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter sichern und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden stärken.“
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