Stephan Ph. Kühne: Biotechnica ist für die Zukunft gewappnet
23.04.2011 -
Interview mit Stephan Ph. Kühne, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe Hannover über die Biotechnica.
CHEManager: Herr Kühne, was sind die Trendthemen in diesem Jahr?
Stephan Ph Kühne: An der Grenze zwischen Biologie, Technologie und Pharmazie/Medizin liegt das diesjährige Top-Thema „Drug Device Kombinationstherapien“. Das sind Kombinationsprodukte aus modernsten Wirkstoffen und maßgeschneiderten Applikationen. Ein zukunftsträchtiges Feld, in dem der Kooperationsbedarf zwischen Unternehmen besonders hoch und gleichzeitig besonders schwierig ist, und das daher auch im Fokus der ersten Partnering- Veranstaltung steht. Weitere Schwerpunkte in diesem Jahr sind die Bereiche Pharma/Medizin mit dem Zukunftsthema Regenerative Medizin. Ein wichtiger, stetig wachsender Zweig ist die Industrielle/ Weiße Biotechnologie. Grüne Biotechnologie, insbesondere Gentechnik und der Zweig Umweltbiotechnologie, spielt ebenfalls eine wachsende Rolle. Weitere Schwerpunktthemen sind Nanobiotechnologie und Mikrosystemtechnik. Zu all den genannten Feldern präsentieren die Aussteller Technologien, Laborausstattungen und Dienstleistungen bis hin zu abstrakten bioinformatischen Lösungen.
CHEManager: Finden Besucher neben dieser stark inhaltlichen Ausrichtung auch noch die traditionellen Ausstellungsfelder?
Stephan Ph Kühne: Selbstverständlich erwartet die Biotechnica-Besucher weiterhin ein breites Angebot an „Hardware“. Sämtliche Schwerpunktthemen erfordern modernste Prozesssteuerung und Analytik. Das Spektrum reicht von Komplettlösungen für neue Fragestellungen bis zu Optimierungsoptionen bestehender Systeme. Wer ein technisches Problem hat, wird hier auch in Zukunft eine Lösung dafür finden. Unabhängig, ob er Säugetierzellen im 10.000 Liter-Maßstab fermentiert, monoklonale Antikörper herstellt oder automatisierte Lab-on-a-chip Systeme in der Lebensmittelanalytik betreiben möchte.
CHEManager: Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung der Messe ein?
Stephan PH Kühne: Der Wechsel in den Jahresturnus und die konzeptionelle Weiterentwicklung bieten alle Beteiligten, von der Forschung und der Politik über Start-ups bis zur Industrie, eine exzellente Möglichkeit, technologische Trends zeitnah zu präsentieren, zu verfolgen und kontinuierlich neue Geschäftskontakte aufzubauen – nicht zuletzt durch den Ausbau internationaler Fachkonferenzen und das professionelle Partnering. Zudem ist die Ausrichtung der Biotechnica nicht mehr nur europäisch, sondern sie ist inzwischen auch global aufgestellt mit der Biotech China in Asien und im kommenden Jahr mit der Biotechnica America auch in den USA.
CHEManager: Welches Ziel verfolgen Sie mit der Globalisierung?
Stephan PH Kühne: Europa, Asien und Amerika sind die Biotechnologie- Standorte, an denen die Biotechnica in Zukunft ihre Kunden begleiten wird. Mit der Biotech China konnten wir bereits im Juli eine gelungene Auftaktveranstaltung verbuchen. Sie ist eine Kooperation der bereits bestehenden chinesischen Veranstaltungen Biotechnica Asia, Biotech & Pharm China, ISCL sowie dem hochkarätigen Kongress Bio- Forum. Dieser Stephan Ph. Kühne: Biotechnica ist für die Zukunft gewappnetZusammenschluss ermöglicht den Zugang zu sämtlichen Bereichen der Biotech- und Pharmaindustrie in Asien. Durch die Bündelung der Kompetenzen mit der amerikanischen Interphex entsteht im März 2008 ein amerikanischer Treffpunkt für international agierende Biotechnologie- Unternehmen aus den Bereichen Core Biotech, Equipment und Services. Ziel der Zusammenlegung ist es, die Verschmelzung der Pharmaund Bioindustrie in den USA weiter voranzutreiben, um den gesamten Markt an einem Ort präsentieren zu können.